Dass Wil ein unangenehmer Gegner sein wird, wusste das Team schon im Voraus, resultierten in der letzten Saison doch zwei Niederlagen. Doch nach dem sensationellen Sieg auswärts gegen Amriswil machte sich das Team durchaus und nicht unbegründet Hoffnung auf einen weiteren Erfolg. Das Vorhaben “Flow mitnehmen” gelang dabei aber leider nur teilweise.

Den Erfolg gegen den Favoriten und Tabellendritten Amriswil noch im Hinterkopf und mit dem richtigen Fokus und einer konzentrierten Leistung unter der Woche war der Blick voll und ganz auf das Spiel gegen den Tabellenachbar aus Wil gerichtet. Einziger Wermutstropfen: Aufgrund eines Wiederholungskurses musste das H1 auf Aussenangreifer Kay Baumgartner verzichten (bezüglich Urlaubsgesuch einreichen geben wir dir sonst noch eine Nachhilfelektion;-) ). Mit einem Erfolg gegen die Wiler würde Lunki an den Ostschweizern in der Tabelle vorbeiziehen, notabene bei einem Spiel weniger.

Der Start in das Spiel gehörte dann aber dem Gegner. Mit harten Angriffen konnte er gleich zu Beginn mächtig Druck auf das Heimteam ausüben. Lunki schien ab den dem offensiven Spiel kurzzeitig überrascht, aber nach ein paar Bällen kam auch das H1 im Spiel an und konnte sich seinerseits mehrmals durch gelungene Aktionen in Szene setzen. Doch die Dominanz der St. Galler hielt den ganzen Satz über bestand. Immer wieder leistete sich Lunki Ungenauigkeiten im Spielaufbau und im Angriff. Mit einer abgeklärten Leistung konnte sich Wil so den ersten Satz sichern.

Auch im zweiten Satz änderte sich am Spielgeschehen nicht viel. Wil mit druckvollen Angriffen und gut gestellten Blocks, das H1 immer wieder mit unpräzisem Spiel und vielen Fehlern im Service und Angriff. Vom Team von vor einer Woche war nicht viel wieder zu erkennen. Auch der zweite Satz war relativ leichte Beute für den Gast.

Möchte Lunki an diesem Abend nicht sang- und klanglos untergehen, muss das Team schnellstens eine Reaktion zeigen. Und diese kam auch. Plötzlich konnte die Fehlerquote minimiert werden, der Block war wieder besser gestellt und in der Verteidigung konnte gegen die Wiler Angriffe dagegengehalten werden. Wil auf der anderen Seite war ab der gegensätzlichen Darstellung des Heimteams überrascht und vermochte nicht zu reagieren. Verkehrte Verhältnisse im dritten Abschnitt und Lunki nun am Drücker. Nur noch 1:2.

Das Spiel war ab Satz vier ausgeglichen. Kein Team vermochte sich klar abzusetzen. Immer wieder konnten vereinzelte Spielzüge für Akzente und Aufsehen sorgen. Erst zum Schluss waren es dann wieder die Ostschweizer, welche die eigene Fehlerquote tiefer als das Heimteam halten und sich einen Vorsprung erarbeiten konnten. Beim Stand von 18:23 und Service Wil deute nicht mehr viel auf einen Ausgleich des Spiels durch Lunki. Doch wie bereits eine Woche zuvor, vermochte das Team auch hier zu reagieren und zeigte Nervenstärke. Mit Bucher am Service, Marco Kaufmann und Kilian With am Block und einigen sehenswerten Verteidigungen konnte das H1 das Ruder noch herumreissen und mit 25:23 tatsächlich doch noch den Satzausgleich realisieren.

Nach dem unsicheren und zurückhaltenden Start schien ein Happy End möglich. Doch der Flow aus Satz drei und vier konnte nur zu Beginn des fünften Satzes mitgenommen werden. Wil drückte vehement auf den Sieg und Lunki verfiel wiederum in ein fehleranfälliges Spiel. In einem emotional hochgebauschten Spiel mit vielen hitzigen Situationen konnte das H1 nicht mithalten und musste sich nach knapp 2 Stunden Spielzeit geschlagen geben.

In Anbetracht der Tabellensituation und gezeigten Leistung sicher ein Rückschlag für das Team. Jedoch konnte sich die Mannschaft wiederholt aus einer heiklen Situation befreien, was vor einem Jahr noch nicht möglich gewesen wäre. Mit dieser Erkenntnis und dem Wissen, nur ein bedingt gutes Spiel gezeigt zu haben, steigt Lunki nun in die letzten zwei Wochen vor der Weihnachtspause. Nächsten Samstag um 16:30 Uhr in Oberlunkhofen steht bereits das nächste Heimspiel an. Mit Jona kommt das H2 des NLA-Vereins zu Gast. Die St. Galler haben einen ähnlichen Saisonverlauf durchlaufen wie das H1 und sind nur zwei Punkte hinter Lunki platziert. Das Spiel bedeutet zudem der Abschluss der Vorrunde. Mit einem Sieg könnte man also den Abstand nach hinten vergrössern und es bietet sich die Möglichkeit, sich in der Rückrunde in die vordere Tabellenhälfte zu orientieren. Diese startet dann bereits einen Tag später mit dem Auswärtsspiel in St. Gallen beim noch ungeschlagenen Leader und Aufsteiger (!) St. Gallen. Zu verlieren hat das H1 da nichts.

Spannende Spiele sind also angesagt am nächsten Wochenende. Kommt am Samstag vorbei und lasst euch das Spiel gegen die jungen Talente aus Jona nicht entgehen!

Telegramm:

TV Lunkhofen vs. STV Wil  2:3

Turnhalle, Oberlunkhofen – 40 Zuschauer – SR: M. Kohlbeck und R. Meyer – Satzresultate: 19:25, 19:25, 25:19, 25:23 und 10:15

Lunkhofen: Y. Baumgartner (C), D. Flück (L), P. Arnet, M. Bucher, N. Wyssen, K. With, J. Koch, Marco Kaufmann, Manuel Kaufmann, N. Staufer

Coach: Y. Baumgartner / D. Perret

Bemerkungen: Lunkhofen ohne K. Baumgartner (WK)