Expeditionsgruppe: Domy Frey, Florin Meyster, Florian Kaufmann, Jan Lenny Kurth, Joel Koch, Kahi Baumgartner, Leo Rottenschweyler, Margg Hofer, Marggo Kaufmann, Nico Staufer, Slice, Tobias Bucher

 

Am Samstag, 15.10.2022 tritt die Forschungsgruppe „Lunki 1“ die weit im Voraus geplante Expedition „Point Raider“ an. Ziel der Expedition ist, sich unbemerkt ins Ländle zu schmuggeln und dort wertvolle Punkte aus den Tiefen des Fürstenschatzes zu entwenden. Doch aufgepasst: die Punktewächter, der VBC Galina, haben frisch die regionale Ausbildung abgeschlossen und treten neu als nationale Punktewächter an. Es wird sich zeigen, welche Fallen den Forschenden gestellt werden und ob sie geschickt genug sind, diese zu umgehen.

 

Verwirrungsstrategie in der Anreise

Über das Reiseziel der Forschungsgruppe „Lunki 1“ ist nur wenig bekannt. Es handelt sich um ein kleines Fürstentum, das sich zwischen Bergen und dem Rhein versteckt hält. Da die Absichten der Forschenden schädlich für die Einheimischen sind, hat sich die Gruppe entschlossen, sich für die Einreise aufzuteilen, um weniger Aufsehen zu erregen. Tarnungshalber wird diese Entscheidung erst kurz vor Start der Reise getroffen, damit alle Informationen zur Einreise, die zum Gegner durchgesickert sind, nutzlos werden.

Etwas mehr als die Hälfte der Gruppe wollen sich in Zürich am Bahnhof treffen und dort ihre gemeinsame Einreise starten. Doch wie sich herausstellt, ist der Arm der Punktewächter aus dem Osten lang, und durch geschickte Manipulation schnappt die erste Falle zu: Es gibt eine Gleisänderung für die Verbindung nach Osten. Aber sie haben nicht mit Schach-Grossmeister Slice gerechnet! Wie sein Titel ahnen lässt, behält er stets den Überblick über das Geschehen und analysiert die Anzeigetafeln gekonnt. Die erste Hürde wird genommen, die Reise kann beginnen. Im Hinblick auf die körperlichen Anstrengungen werden auf der Zugfahrt bergeweise Nudelsalat vertilgt. Der erfahrene Forscher Tobi beteiligt sich nicht an diesem Vergnügen. Er hat nämlich den Plan gefasst, einen Käse ohne jegliche Hilfsmittel zu verzehren. Nach einer unentdeckten Grenzüberquerung, für die man sich in einem Bus unter die lokale Bevölkerung gemischt hat, liegt nur noch ein ca. einen Kilometer langer Fussmarsch bergauf zwischen dem ersten Teil der Gruppe und dem vereinbarten Treffpunkt hinter den unbekannten Grenzen.

Vier weitere Mitglieder reisen per Auto an. Nach einer Stärkung an der Raststätte Glarnerland kann sich die zweite Gruppe bereits eine halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit zum Treffpunkt schleichen und beginnt sofort damit, die lokale Infrastruktur zu begutachten und die Verhaltensweise der Punktewächter zu dokumentieren.

Der Leiter der Gruppe „Point Raider“ und sein erster Stellvertreter treffen als letzte am Treffpunkt ein, erst nachdem die beiden vorangehenden Gruppen sicher sind, dass das Base-Camp der Expedition aufgeschlagen werden kann.

 

Observationsphase

Wie bereits erwähnt, war vor dieser Expedition über die Punktewächter aus dem Ländle so gut wie nichts bekannt. Nach kurzem Gruppeninternem Austausch über die Ereignisse der verschiedenen Anreisen und die bereits gesammelten Erkenntnisse über das Expeditionsziel beginnt die eigentliche Observationsphase. In nächtelangem Studium von Archäologiefilmen und Actionblockbustern haben wir gelernt, dass es selten eine gute Idee ist, einfach in die Höhle des Löwen zu treten. Die erste Entdeckung liess nicht lange auf sich warten. Aus irgendwelchen, für uns unverständlichen, Gründen, verhält sich Raum und Volumen im Ländle anders als bei uns. Die Erwartung an den Punktehort waren bescheiden, handelt es sich doch um ein Gebiet, das flächenmässig doch eher begrenzt ist. Doch ebenjener Hort stellte sich als eine grosse Halle heraus, die zu unserem Erstaunen nicht über die Landesgrenzen hinausragt, wie man es erwarten würde. Bei genauerem Hinsehen stellen wir fest, dass es sich bei der gesamten Anlage um eine Ausbildungsstätte der Punktewächter und auch der jungen Einwohner, die sogenannten „Liechtensteiner“ handelt. Doch der Zugang zum Hort war tückisch. Es handelte sich um ein Imitat einer Schiebetür, wie wir es bei uns von Einkaufsläden kennen. Doch diese hier war etwas mehr als Schulterbreit geöffnet und mit einer Holzbank blockiert worden. Es folgte also eine halsbrecherische Kletterpartie und zum Glück hat Jui einen Kletterkurs absolviert und konnte uns sichern. Umso spannender war nun das Verhalten der für uns bis dato unbekannten Geschöpfe zu beobachten. In Socken und Adiletten spielten die Punktewächter mit Bällen, zwei sogar mit einem Football. Gut getarnt, wie wir waren, fielen wir als Beobachter gar nicht auf und konnten sogar einen Durchgang Service-Recé bestaunen.

 

Prüfung der Willenskraft und vorsichtige Annäherung

Wir beschlossen, nun selbst in das Geschehen einzugreifen. Doch bereits beim Betreten der Vorkammer wurde unsere Willenskraft auf eine Probe gestellt. In der Mitte der Kammer waren zwei Kästen Schützengarten drapiert worden, versehen mit einem Zettel „für Lunki 😊“. Was tun? Ein Grossteil unserer Verpflegung in der vergangenen Trainingswoche bestand aus ebenjenem Hopfentee. Doch Jui, einmal mehr der Retter in Not, erinnerte uns an einen Zeitungsartikel der vergangenen Woche, welcher Inhaltlich von gewissen Personen in der Herstellerfabrik des Getränkes handelte. Wir nahmen auch diese Hürde souverän und rüsteten uns für den Sturm auf den Punktehort.

Als wir den Hort betraten, erschraken die Punktewächter aus dem Ländle und zogen sich zurück, um über die Bedrohung aus dem Westen zu beraten. Es dauerte aber nicht lange und sie kehrten geschlossen zurück und begannen eine Strategie, die dem einen oder anderen auch als „Echo“ bekannt sein dürfte. Als wir uns aufwärmten, taten sie es uns gleich. Als wir einsmashten, taten sie es uns gleich. Sogar als wir sie aus der Reserve locken wollten und uns aufreihten und anfingen zu klatschen, taten sie es uns gleich.

 

Die Höhle des Löwen

Der Moment war nun gekommen, das Spiel um die Punkte begann. Die Wächter waren sehr zurückhaltend, doch ergriffen sie nicht die Flucht, obwohl wir unsere furchterregendsten Schlachtgesänge anstimmten. Es gesellten sich weitere Exemplare der Liechtensteiner in den Hort und es machte den Eindruck, dass sie als Zuschauer fungieren sollten. Aber ganz sicher sind wir uns da immer noch nicht, denn unsere Zuschauer, wie wir sie kennen, sind cool, enthusiastisch, laut, fröhlich und super mega hübsch1), wo hingegen diese Lichtensteiner kaum Präsenz zeigten. Von unserer eigenen Lautstärke beflügelt, brachten wir eine hervorragende Serviceleistung zustande und gewannen den ersten Satz gleich mit 25:11.

Im zweiten Satz waren es vor allem die Eigenfehler, die den einheimischen Punktewächtern das Leben schwer machten. Doch auch unser Küken Leo Rottenschweyler verhinderte, dass sich ihr bester Angreifer in einen Rausch spielen konnte. Slice hingegen schien seine Kapazität an Übersicht (ihr wisst schon, weil er Schach spielt und so) beim Aufdecken der Gleisänderung aufgebraucht zu haben und machte sich bei den Gegnern mit aus unserer Sicht nicht ganz so guten Finten beliebt. Trotzdem konnten wir den zweiten Durchgang mit 25:18 für uns entscheiden und hatten bereits einen Teilerfolg in der Expedition „Point Raider“ erreicht.

Der dritte Satz knüpfte mehr oder weniger an den zweiten an, doch beim Stand von 19:14 entschieden wir uns spontan dafür, massiv schlechter zu spielen und Galina die Möglichkeit zu geben, ins Spiel zu finden. Es war atemberaubend! Die Wächter aus dem Osten begannen, ihre Punkte zu feiern und gewannen deutlich an Selbstvertrauen. Expeditionsleiter Margg Hofer war augenscheinlich beeindruckt und wechselte den Meyster für Flo aus, vermutlich um dieses Selbstvertrauen der Gegner weiter zu fördern. Doch beim Stand von 19:20 wurde es Jui zu bunt, er konnte nicht anders als sich ein drittes Mal als der Retter in Not zu präsentieren und ermöglichte es uns, auch den dritten Satz mit 25:22 zu gewinnen. Auf dem Feld herrschte eine gewisse Verwirrung, denn im Lunki-Skript steht nichts davon, wie man sich in so einer Situation zu verhalten hat. Eine 2:0-Führung zu verspielen, das können wir, aber sie souverän über die Runden zu bringen ist dann doch Neuland für uns. Nach einer guten Stunde war der Kampf um die Punkte also entschieden und die Parteien zogen sich in die Vorkammern des Punktehortes zurück. Dort fanden wir die als Ablenkung drapierten Getränke wieder vor und entschieden uns, diese nun doch zu konsumieren und unseren ersten Sieg zu feiern.

 

Nächster Tag

Am nächsten Tag hatten wir einen Match gegen Kanti Baden, den du hoffentlich live mitverfolgt hast. Falls nicht, hier sind die wichtigsten Ereignisse:

Es wurde Volleyball gespielt. Dann hat sich Domy erneut einen Ball ins eigene Gesicht gespielt und wir das Spiel war verloren. Ach ja und wir haben zwei weitere Matchbälle gesammelt. Jetzt sind wir bei 7 Matchbällen, wobei nur einer davon verwandelt wurde.

 

1)Falls du auch cool, enthusiastisch, laut, fröhlich und super mega hübsch sein willst, dann komm am 23.10. an die Heimrunde des TVLs. Es gibt sogar einen Grillstand vor Ort!