Volleyball, Schweizer Cup, Achtelfinals: TV Lunkhofen (NLB) – TV Amriswil (NLA) 1:3 (25:21; 19:25; 20:25; 17:25)

Nach einem Traumstart von Lunkhofen lief für Amriswil wieder alles in geregelten Bahnen. Die Kellerämter forderten den NLA-Zweiten jedoch bis zum letzten Ballwechsel.

lwa — Von Müdigkeit war beim TV Lunkhofen nichts zu erkennen – der Mannschaft steckte ein kräfteraubendes Samstagsspiel in den Beinen. Das Meisterschaftsduell gegen Voléro Zürich endete nach über zwei Stunden im Tiebreak.

Beim Anpfiff des Cup-Knüllers gegen Amriswil präsentierten sich die Lunkhofer wach, spritzig und voller Energie. Das Team von Arto Steiner legte einen Traumstart hin, verblüffte Gegner und Zuschauer gleichermassen. Nach wenigen Minuten bemühte Amriswils Trainer Jalal Baghdady bereits seine zweite Auszeit; dies beim Stand von 9:1 für den klaren Aussenseiter.

Aufzuwecken vermochte der Iraner seine Schützlinge nur minimal: Viele Servicefehler begünstigten den Lunkhofer Satzgewinn. Baghdady gab sich überrascht von den stark aufspielenden Platzherren: «Wir mussten wirklich alles geben heute. Lunkhofen war ein sehr harter Gegner.»

Amriswiler Lufthoheit durch Alan Soares
Da Baghdady keinen seiner Spieler schonte, also mit der bestmöglichen Aufstellung antrat, lautete sein zweites Fazit: «Ich glaube, wir müssen uns verstärken.» Obwohl sich seine Mannschaft nach dem schlechten Start auffing und standesgemäss die folgenden drei Sätze gewann, vollends überzeugen konnte Amriswil nie. «Mit nur einem Ausländer sind wir ein Unikat in der NLA», entschuldigte sich Baghdady. «Das sollte man nicht vergessen.»

Die angesprochende Verstärkung ist der Brasilianer Alan Soares. Vor allem dank ihm dominierten die Gäste ab dem zweiten Satz das Spielgeschehen. Wenn Soares zum Smash hochstieg, schwebte er hoch über den Köpfen der Lunkhofer Blockspieler. Soares Spiel war attraktiv anzusehen, doch auch der Brasilianer patzerte.

Mehrmals landeten seine harten Smashs im Aus, im Netz oder wurden abgeblockt, womit er massgeblich zur hohen Fehlerquote seiner Mannschaft beitrug.

Lunkhofens Verstärkung Philip Gabathuler lief dagegen zur Höchstform auf. Der Beachvolleyprofi war allgegenwärtig und punkete aus allen Lagen. Als Ex-NLA-Spieler kennt er die Situation, als Favorit gegen Unterklassige anzutreten. «Solche Spiele sind immer schwer. Es gibt nicht viel zu gewinnen.»

Finalrunde in Gefahr
Aussenseiter Lunkhofen setzte laut Gabathuler um, was man sich vorgenommen hatte: Befreit aufzuspielen, Spass an der Sache haben und eine Anwort auf die unglückliche Niederlage vom Vortag zu geben. «Wir haben heute gezeigt, dass wir es noch draufhaben», so Gabathuler. Tatsächlich forderten die Gastgeber den klaren Favoriten bis zum letzten Ballwechsel. Selbst Nachwuchsspieler Sebastian Hagenbuch, der für Gianni Wyler (verletzte sich beim Aufwärmen) einsprang, erledigte seine Sache gut.

Der positive Auftritt gegen Amriswil sollte den Kellerämtern die nötige Moral für die letzten drei Spiele der Qualifikation geben. Ab jetzt gilt: Verlieren verboten, will man Voléro Zürich noch den letzten Finalrundenplatz stehlen. Zwei Punkte liegen seit Samstag zwischen den beiden Teams, Voléro verfügt zusätzlich über das bessere Satzverhältnis. «Für uns bleibt die Finalrundenteilnahme das oberste Ziel», sagte Trainer Arto Steiner.

Falls man dieses Ziel verpassen sollte, müsse man weiterschauen. Entweder man gebe in der Abstiegsrunde den jungen Spielern eine Chance, oder sichere möglichst früh den Ligaerhalt, um sich bereits der Vorbereitung der nächsten Spielzeit zu widmen. Noch ist alles möglich. Lunkhofen hat zudem das machbarere Restprogramm, da Voléro die beiden Spitzenmannschaften Andwil-Arnegg und Amriswil II erst einmal bezwingen muss. Am nächsten Samstag (18 Uhr) trifft Lunkhofen auf Schlusslicht Wetzikon.

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