Es sollen die Schicksalsspiele werden für die Jungs des H1. Mit überzeugenden letzten Spielen der regulären Saison und Hilfe der Konkurrenz konnte sich das Team knapp für die Barragespiele um den Abstieg qualifizieren und den direkten Abstieg vorerst verhindern. Der Gegner kam mit dem VBC Aeschi aus dem Kanton Solothurn. Die Solothurner mussten in der letzten Meisterschaftsrunde eine klare Niederlage gegen den direkten Konkurrenten aus Basel einstecken und wurden so auf den Barragenplatz geschoben. Ein Aufeinandertreffen der beiden Teams gab es diese Saison schon. Und zwar am Vorbereitungsturnier in Davos. Damals konnten das H1 einen klaren 2:0-Erfolg (Turniermodus) feiern.
Keinesfalls wollte man aber Aeschi unterschätzen, haben sie mit 20 Punkte doch fast doppelt so viele Punkte in der gesamten Saison erspielt wie Lunki. Deswegen versuchte man sich auch mit Videostudium und taktischen Trainings optimal auf die beiden Spiele vorzubereiten.
Nervöses Spiel
Der Start ins Spiel gelang dann dem H1 nicht wie erhofft. Die ersten paar Punkte wurden verschlafen und sogleich konnte sich Aeschi mit zwei drei Punkte in Führung spielen. Mit Fortdauer des Spiels konnten sich die Jungs jedoch immer besser in Szene setzen und den Rückstand wettmachen. Doch blieb das Spiel aus Lunki Sicht unruhig und nervös. In der entscheidenden Phase des ersten Satzes bekam das Team die Nerven aber in den Griff und konnte so den Satz gewinnen.
Doch auch der Beginn des zweiten Satzes wurde komplett verschlafen. Gleich mit 1:6 ins Hintertreffen geriet Lunki und hinkte bis zum 19:22 einem Rückstand hinterher. Aeschi hatte zu diesem Zeitpunkt durch Fehler im Angriff, Unkonzentriertheiten und unpräzisen Spielzügen von Lunkhofen mehr vom Spiel und steuerte dem Satzausgleich entgegen. Durch eine Serviceserie von Yves gelang dann aber eine kleine Überraschung und der Satz in die andere Richtung kippen werden. Beim Stand von 24:22 kam das H1 zu zwei Satzbällen, vermochte aber beide nicht zu nutzen. Aeschi auf seiner Seite kann ausgleichen, überholen, den ersten Satzball gleich verwerten und in den Sätzen ausgleichen.
Schwacher Start in Satz 3
Die Startschwierigkeiten setzten sich dann auch im dritten Satz fort und wurden zu allem Übel noch verstärkt. Erst beim Stand von 0:11 gelang dem H1 der erste Punkt. In den wenigen Minuten misslang Lunki sprichwörtlich jeder Ball. Schon früh im Spielaufbau schlichen sich einige Unsicherheiten ein. Damian bezog in diesem Spiel einen schlechten Tag und versprühte nicht wie sonst Ruhe und Sicherheit, was zu diesem Zeitpunkt schmerzlich vermisst wurde. In der Folge konnte das Spielgeschehen aber wieder ausgeglichener gestaltet werden, der Rückstand blieb aber bestehen. Mit 16:25 ging der Satz abermals an Aeschi.
Und auch der Start in den vierten Satz gelang nicht. Diesmal fingen sich das Team jedoch nach wenigen Punkten und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Ein Spiel, das jedoch von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägt war. Wie im ersten Satz konnte das H1 am Schluss die Fehlerquote niedriger halten als die Gegner und so den Satzausgleich zum 2:2 erzwingen. Zumindest ein Punkt ist aus Aeschi entführt, ein weiterer könnte noch hinzukommen.
Spannendes Tiebreak
Erstmals in diesem Spiel konnte das H1 zu Beginn eines Satzes vorlegen. Mit 4 Blocks konnten die ersten 4 Punkte gutgeschrieben werden. Da sich aber auch Aeschi schnell von diesem leichten Schock erholen konnte, blieben sie an den Aargauern dran. Bei 14:12 dann der erste Matchball für das H1, Aeschi kann abwehren. Auch der zweite konnte nicht genutzt werden. Wiederholt sich die Geschichte aus Satz 2? Jein, denn auch Aeschi kann zwei Matchbälle nicht nutzten und Lunki kann seinerseits die dritte Möglichkeit erfolgreich verwerten und einen Sieg aus dem Hinspiel davon tragen. Ein Sieg, welcher sicherlich gestohlen, aber auch nicht zwangsläufig unverdient war. Denn dieses Spiel wurde nicht mit Schönheitspreisen entschieden, sondern Kampfgeist und Siegeswille.
Rückspiel tags darauf
Ein Auswärtserfolg in solch immens wichtigen Spielen ist durchaus positiv für das Selbstvertrauen. Zumal die Leistung am Samstag sehr unkonstant war. Immer wieder liess das H1 gute Ansätze aufblitzen. Jedoch konnte das Niveau nicht über die volle Distanz gehalten werden. Die Konstanz war dann auch zum Ziel für den Sonntag erklärt worden. Denn trotz des knappen Erfolges war die Ausgangslage offen. Mit einem Sieg könnte Aeschi die Abstiegsrunde noch drehen.
Dementsprechend motiviert und fokussiert starteten beide Teams in den zweiten Vergleich an diesem Wochenende. Von Anfang an entwickelte sich ein ausgeglichenes und spannendes Spiel, dies vor einer grandiosen und atemberaubenden Kulisse von über 100 Zuschauern. Denn nicht nur das H1 konnte die Leistung im Vergleich zum Samstag steigern, auch Aeschi vermochte nochmals den Level anzuheben. Doch in allen Belangen zeigten sich die Kellerämter als die bessere Mannschaft und konnte ab Mitte des ersten Satzes das Zepter übernehmen.
Dominantes Spiel
Die taktischen Vorgaben von Coach Tobi wurden zwischenzeitlich mustergültig umgesetzt. Viel Druck am Anspiel und ein gezielter Fokus im Angriff über die Mitte setzte Aeschi unter Druck. Die Solothurner hatten sichtlich Mühe, ihre Annahme und Verteidigung auf die Angriffe vom H1 einzustellen, während im Gegenzug sich Damian gegenüber dem Vortag immens steigern konnte und zusammen mit Hergi wieder einmal für einen fast perfekten Annahmeriegel sorgte. Da auch die Verstärkung aus dem H2, Padi, eine sehr gute Leistung auf der Diagonalposition zeigte, konnte das H1jeweils nach der Hälfte der Sätze einen Gang höher schalten und die drei Sätze zum Erfolg für sich entscheiden.
Aeschi hatte in diesem Spiel wenige Möglichkeiten zu reagieren. Trotz sehr gutem Spiel aus Sicht der Solothurner, wusste das H1 auf fast alles eine Antwort und liessen Aeschi nie wirklich ins Spiel kommen. Dies lag unter anderem auch an einer ausgezeichneten Verteidigungsarbeit auf Seiten von Lunki und dem Gewinn von allen Big Points des Spieles. Aber auch das fantastische Publikum leistete seinen Beitrag, während des gesamten Spieles wurde die Halle in Oberlunkhofen in einen Hexenkessel verwandelt und sorgte so für einen mehr als würdigen Saisonabschluss für das H1. Nach knapp 75 Minuten ging dann auch der letzte Ball in der Spielhälfte von Aeschi zu Boden und das H1 konnte zugleich einen 3:0-Erfolg, aber noch viel wichtiger, den Ligaerhalt feiern.
Versöhnlicher Abschluss
Somit erreichte das Team, was vor wenigen Spielen faktisch kaum mehr für möglich gehalten wurde. Dank ausgezeichneten 6 Spielen zum Ende der Saison, konnte der Abstieg in die 2. Liga abgewendet werden. Einen wichtigen Einfluss zeigte dabei Coach Tobi, welcher das Team in einer fast aussichtslosen Situation übernahm und die notwendigen Inputs einspeiste. Es braucht Mut, in einer solchen Situation hinzustehen und für das Team Verantwortung zu übernehmen und es gebührt Respekt für das Erreichte. Denn es wurde ein Happy End für eine völlig missratene Saison kreiert und vielleicht auch der Grundstein für die Herausforderungen in der nächsten Saison gelegt.
Autoren: P. Arnet / D. Flück
Telegramme:
VBC Aeschi – TV Lunkhofen 2:3
MZH 3 Höfe, Heinrichswil-Winistorf – 50 Zuschauer – Satzresultate: 21:25, 26:24, 25:16, 22:25 und 16:18
Lunkhofen: D. Flück (L), M. Bucher (C), Y. Baumgartner, P. Arnet, B. Kunz, N. Staufer, N. Wyssen, M. Herger, K. With, J. Koch
Coach: T. Bucher
Bemerkungen: Lunkhofen ohne Marco Kaufmann (verletzt) und Manuel Kaufmann (Ferien)
TV Lunkhofen – VBC Aeschi 3:0
Turnhalle, Oberlunkhofen – 120 Zuschauer – SR: C. Siegrist und M. Keller – Satzresultate: 25:21, 25:18 und 25:21
Lunkhofen: D. Flück (L), M. Bucher (C), Y. Baumgartner, P. Arnet, B. Kunz, N. Staufer, N. Wyssen, M. Herger, K. With, J. Koch, P. Nadig
Coach: T. Bucher
Bemerkungen: Lunkhofen ohne Marco Kaufmann (verletzt) und Manuel Kaufmann (Ferien)
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