Volleyball, NLB: Lunkhofen holt auswärts gegen Ligadominator Voléro Zürich überraschend einen Punkt (25:19, 24:26, 25:21, 16:25, 5:15)

Der TV Lunkhofen hat im Kampf gegen den Abstieg ein deutliches Lebenszeichen von sich gegeben. Gegen Voléro Zürich, welches bislang noch keinen Punkt abgeben musste, verliert Lunkhofen nur knapp mit 2:3.

Und wieder einmal waren die Rollen im Vorfeld der Partie klar vergeben. Zürich war haushoher Favorit, Lunkhofen krasser Aussenseiter. Diese Rolle schien den Lunkis Flügel zu verleihen. Im ersten Satz konnte Lunkhofen auf eine sehr solide Annahme zurückgreifen. Libero Herger brachte viel Ruhe in das Aufbauspiel von Lunkhofen und auch Lunkis Aussenangreifer bekundeten keine Mühe mit den Services des Gegners. Ganz anders auf der anderen Seite. Coach Bucher hatte klar vorgegeben, dass alle Services auf den gegnerischen Libero gespielt werden sollten. Dies entpuppte sich als exzellente Strategie, Zürichs Libero sollte einen schlechten Tag einfahren und hatte so seine Probleme mit den giftigen Lunki-Services. Bei den guten Annahmen auf Seiten der Lunkis nützte auch Zürichs Überlegenheit am Block nicht viel, Lunkis Aussenangreifer Harksen und Hagenbuch punkteten regelmässig mit wuchtigen Smashs und klugem Spiel. Gleich den ersten Satzball verwertete Lunki zum 25:19.
Ähnliches spielte sich im zweiten Durchgang ab. Jedoch war Zürich nun etwas besser, dies auch dank der Einwechslung von Routinier Rapzikowski. Doch Lunkhofen hielt dagegen, der zweite Satz war bis am Schluss eine knappe Angelegenheit. Beim Stand von 24:23 für Zürich konnte Lunkhofen nochmals punkten. Durch einen Fehler im Angriff verlor man den zweiten Satz dann aber trotzdem. Schade, denn hier wäre bestimmt mehr drin gelegen.
Doch Lunki wusste, dass sie keinen Grund zur Sorge hatten. Die ersten beiden Sätze hatten sie gut gespielt, waren dem Gegner über weite Strecken ebenbürtig. Mit viel Konzentration startete man in den dritten Satz. Lunki war es dann auch, welches dem Gegner in Sachen Stimmung überlegen war. Beinahe wähnte man sich in einem Heimspiel der Kellerämter. Während auf und neben dem Feld geklatscht wurde, wurde auch das Punkten nicht vergessen. Bis zum Stand von 19:19 war der Satz ausgeglichen. Danach brachte Mittelblocker Köpfli sein Team mit einer Serviceserie in Front. Den so entstandenen Vierpunktevorsprung liessen sich die unbeschwert aufspielenden Lunkis nicht mehr nehmen. Die Freude, dass man den Zürchern als erstes Team mindestens einen Punkt abknöpfen konnte, war riesig.

Lunki kann das hohe Niveau nicht bis zum Schluss mitgehen

Punktgewinn hin, Punktgewinn her. Lunki wollte nun natürlich den Sieg. Dies sollte den Lunkis jedoch verwehrt bleiben. Satz Numero vier startete, wie die Sätze zuvor, ausgeglichen. Beim Spielstand von 8:7 aus Sicht der Zürcher war es aber Voléros Nummer 11 A. Visser, welcher eine Serviceserie hinlegte und sein Team gleich mit 15:7 in Front brachte. Dennoch spielte Lunki munter weiter. Nie war die Stimmung im Keller, fokussiert bleiben und auf ein Tief des Gegners hoffen, war das Motto. Leider war dies nicht der Fall, Zürich gewann Durchgang vier mit 25:16. Das Tiebreak musste entscheiden. Und es entschied schnell. Lunkhofen verschlief den Start komplett und schon war Zürich mit 5:0 in Führung. Die Annahme war nun nicht mehr ganz so gut wie in den Sätzen eins bis drei. Dies bedeutete für die Angreifer von Lunki oft eine unüberwindbare, hohe Mauer am Block vor sich zu haben. Auch der Schiedsrichter durfte noch seinen Auftritt haben. Als Lunkhofen einen Doppelwechsel vollziehen wollte, weigerte sich dieser, Passeur Bucher aufs Feld zu lassen. Dieser soll nicht zeitgleich mit seinem Mitspieler an die Seitenlinie zum Wechseln gelaufen sein. Während sich Spieler als auch Zuschauer ob solch eines merkwürdigen Entscheids wunderten, hatte Lunki nun kurzfristig keinen Zuspieler auf dem Feld.
Zürich nutzte diese Situation aus und spielte die Lunkis im Tiebreak mit 15:5 an die Wand.
Den Kellerämtern gibt dieser unverhoffte Punktgewinn jedoch viel Selbstvertrauen. Man hofft, im nächsten Spiel gegen Kreuzlingen eine ähnlich gute Leistung zeigen zu können. Will man in der NLB verbleiben, müssen in diesem Spiel unbedingt Punkte her, da es sich mit Kreuzlingen um einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg handelt.

Voléro Zürich – Lunkhofen: 3:2
Halle im Birch, Zürich. – 50 Zuschauer. – SR: Budinsky St., Gigante G. – Satzresultate: 19:25, 26:24, 21:25, 25:16, 15:5.
Lunkhofen: Hagenbuch S., Hagenbuch N., Kaufmann, Harksen E., Harksen P., Vukcevic, Bucher M, Wiehl, Herger, Köpfli
Coach: Bucher T.
Zürich:Visser, Turrisi, Meier, Kessler, Tipisovsky, Rapzikowski, Günthör, Hofer, Hofstede. Coach: Tarouk
Bemerkungen: Lunkhofen ohne Felix, Binkert (abwesend), Flück (verletzt)