Weihnachtszeit ist die schönste Zeit. Im Klosterdorf Einsiedeln findet alljährlich der weit bekannte Weihnachtsmarkt statt. Der ist sehr bekannt. Und wie jedes Jahr wird dieser Event nur durch das Volleyballspiel Einsiedeln – Lunki übertroffen. Natürlich wollen die Einsiedler das nicht zugeben, doch es ist schon verdächtig, dass der Markt am gleichen Wochenende wie diese Spiel stattfindet. So kann man den Markt als Ausrede für die Massen an Menschen brauchen, die in die Turnhalle strömen wollen, um sich das Sporthighlight des Jahres anzusehen. Doch dieses Jahr war alles anders.
Die Kälins leben glücklich und zufrieden in Einsiedeln. Doch dieses Jahr steht ein grosser Familien-Weihnachtsurlaub an. Alle zusammen wollen sie verreisen und die festliche Zeit geniessen. Drei Kälins, R., K. und S. blieben jedoch zurück. Die wurden wohl vergessen.
Nach anfänglicher Enttäuschung der drei fällt ihnen aber auf, dass sie dieses Jahr ganz allein verantwortlich sind für das Volleyballfest gegen Lunki. Sie beginnen sogar, sich darüber zu freuen, denn endlich können sie das ganze so machen, wie sie es immer wollten.
Während ihrer Vorbereitungen kommen ihnen Gerüchte über die aussergewöhnlichen Leistungen der Kellerämter zu Ohren (Anm. d. Red.: Die Gerüchtequelle muss wohl unsere Spielberichte gelesen haben. Diese entsprechen zwar der Wahrheit, könnten aber je nach Betrachtungswinkel ein kleines bisschen irreführend sein). Es läuft ihnen kalt den Rücken runter, als sie das erste Mal daran denken, dass etwas schief gehen könnte. Für eine Absage war es zu spät und auch der Rest der Familie würde es nicht pünktlich nach Hause schaffen, um die drei gegen Lunki zu unterstützen. Zutiefst verunsichert holen sie sich Unterstützung von Freunden. Sie beginnen einen Plan auszuarbeiten, der sicherstellen sollte, dass das Einsiedler Volleyballfest zu ihren Gunsten ausgeht.
Wie sich herausstellte, haben sie ihren Plan gut ausgearbeitet. Bereits am Rande ihres Einflussbereiches ermöglichten sie es den Aussenangreifern von Lunki, ein Erinnerungsfoto an dieses Ereignis zu machen (sogar mit Blitzlicht). Die Freude der Lunkis, endlich wieder mal ein neues Foto für ihre Familienkalender zu haben wurde aber schnell getrübt. Es schien, als hätten die Kälins alle die sie kennen an den Weihnachtsmarkt eingeladen. Und auch die, die diejenigen kennen die sie kennen und deren Bekanntschaften und so weiter. Bedingung für den Einlass muss wohl gewesen sein, auf keinen Fall Carsharing zu betreiben. Als die Lunkis in Einsiedeln eintrafen, waren sämtliche Parkplätze besetzt und es wuselte nur so von Menschen. Doch wie man auf dem neuen Kalenderfoto der Aussenangreifer sehen kann, hat Kay sich darauf vorbereitet und ein Schwyzer Kennzeichen an seinem Auto angebracht. Es fiel also nicht auf, dass sein Auto gar nicht auf einem öffentlichen Parkplatz stand.
Nach erfolgreichem deponieren der Fahrgelegenheit folgte ein Labyrinth ähnlicher Weg zur Halle. Es war bereits dunkel und alle Lichter gingen vom Markt aus. Gemein eigentlich, denn der Mensch orientiert sich im Dunkeln immer an der nächsten Lichtquelle. Dank überragendem Orientierungssinn erreichten aber alle Lunki-Spieler die Halle.
Dort schien eine Konterparty zum Weihnachtsmarkt zu laufen. Mehrere Volleyballspiele wurden zur Unterhaltung dargeboten und Festbänke voller Zuschauer nahmen einen Grossteil der Fläche auf der Galerie ein. Das Durchkämpfen zur Garderobe lohnte sich nur bedingt, denn diese war noch besetzt. Als die Lunkis dann schliesslich umgezogen die Halle betreten konnten, waren die Einsiedler bereits mit Service-Recé beschäftigt.
Das Spiel begann mit einem Paukenschlag! Also wortwörtlich, denn die Einsiedler Fans hatten ihre Standardmässigen Pauken am Spielfeldrand und machten rege gebrauch davon. Ebenfalls Gebrauch machten sie von ihrem Block. Entweder waren sie nicht schnell genug in der Verschiebung oder sie haben die Flugbahnen der Pässe gut eingeschätzt. Auf jeden Fall waren sie immer am richtigen Ort, auch bei den Bällen, die zu kurz waren. Nach zwei gewonnenen Sätzen wollten die Gastgeber nun nichts mehr anbrennen lassen. Sie animierten ihre Zuschauer zur Königsklasse der Unterstützung: Pizzabestellung an den Spielfeldrand. Selbstverständlich wurde auf der Seite der Lunkhofer gegessen, um den Effekt zu maximieren. So kann man zum Schluss sagen, dass die Einsiedler nach allen Regeln der Kunst gewonnen haben.
Doch das grösste Meisterwerk trat erst nach dem Spiel ins Licht. Irgendwie hatten die Einsiedler es geschafft, einen elektronischen Störsender in der Halle zu platzieren. Zitat: «Ich bin Hayday und ich bin der Kameramann. Aber von Einsiedeln gibt es kein Video…». Es muss ein solcher Störsender gewesen sein, denn sonst würde es ja bedeuten, dass Hayday entweder die Kamera vergessen hat, sie nicht eingeschaltet hat oder vergessen hat, denn Akku zu laden. Und solche Unterstellungen wollen wir hier nicht aussprechen.
So haben es die drei Kälins geschafft, ihr Event erfolgreich durchzuführen. Ob es tatsächlich reicht, die Enttäuschung über den verpassten Familienurlaub zu vergessen wissen wir nicht. Tatsache ist, dass in ihren Augen das Gute gesiegt hat und die Weihnachtszeit kommen kann.
Telegramm:
VBC Einsiedeln – TV Lunkhofen 3:0
Turnhalle Einsiedeln. 80 Zuschauer.
SR: Grossenbacher / Heiel.
Satzresultate: 25:16, 25:20, 25:22.
Lunkhofen: Kaufmann, Bucher, F. Kaufmann, Rottenschweiler, Sieroka, Frei, Staufer, Baumgartner, Meister, Kurth.
Abwesend: Koch (Sabbatical).
Einsiedeln: R. Kälin, Gmür, Allemann, Hug, Bisig, Rupp, Denkelschign, K. Kälin, Mischler, Birchler, S. Kälin.
Abwesend: A. Kälin, B. Kälin, C. Kälin, D. Kälin, E. Kälin, F. Kälin, G. Kälin, H. Kälin, I. Kälin, J. Kälin, L. Kälin, M. Kälin, N. Kälin, O. Kälin, P. Kälin, Q. Kälin, T. Kälin, U. Kälin, V. Kälin, W. Kälin, X. Kälin, Y. Kälin, Z. Kälin (Familienurlaub).
Neueste Kommentare