Das vergangene Wochenende wird dem ersten Juniorenteam des TV Lunkhofen wohl noch länger in Erinnerung bleiben. Nachdem man sich vor Weihnachten gerade so noch den 2. Qualifikationsplatz für die Interliga erkämpfen konnte, begann die Rückrunde sehr verheissungsvoll: Mit Siegen gegen Volley Smash 05, VC Los Unidos und Volley Emmen-Nord holte man sich neben den 6 Punkten in Serie auch die Gewissheit, dass man mit einer guten Leistung sogar die Leader-Teams des RVA und RVI schlagen kann. Doch darauf folgte die grosse Enttäuschung: An der 1. Interliga-Runde in Schönenwerd vermochte man gegen die starken Teams des TV Schönenwerd, VBC Laufen und Lausanne UC weder Punkt noch Satz zu gewinnen, so dass man sich schliesslich frühzeitig vom Abenteuer SM 2010 verabschieden musste.

Geglückter Rückrunden-Auftakt
Nach dem hart umkämpften 3:1-Sieg zum Auftakt des Jahres gegen den Dauerrivalen Volley Smash 05 und dem etwas zähen, wenn auch klaren 3:0-Sieg gegen VC Los Unidos empfing man am Samstag den Innerschweizer Leader Volley Emmen Nord. Von Beginn an liess sich Emmens Annahme unter Druck setzen, wodurch sich deren Angriffsspiel weitestgehend um die Option des ersten Tempos beraubt sah. Lunki nutze dies aus und kam immer wieder zu Blockpunkten auf den Aussenpositionen. Und obwohl die eigene Annahme auch nicht immer optimal funktionierte, vermochten sich die eigenen Aussenangreifer regelmässig durchzusetzen. So kam es, dass man Satz 1 und 2 ohne grosse Probleme gewinnen konnte.

Im dritten Satz konnte sich Emmen nun besser auf die druckvollen Angriffe über Aussen einstellen. Etwas verunsichert beging man nun einige Fehler und musste den Satz schliesslich mit 25:18 abgeben. In den vierten Durchgang startete man dann mit einem Furioso und legte gleich mit 6:0 vor. Bei 15:15 konnte Emmen nochmals ausgleichen, bevor Lunki sich erneut einen 6 Punkte Vorsprung herausspielte und diesen Vorsprung schliesslich ins Ziel brachte.

Mit dem Sieg über den derzeitigen Tabellenführer nach Verlustpunkten war man überzeugt, sich nochmals einen grossen Schluck Selbstvertrauen eingegossen zu haben, wodurch man nun der 1. Interliga-Runde optimistisch entgegen blicken konnte. Etwas ungünstig war allenfalls, dass viele der Junioren an diesem Samstag mit zusätzlichen Einsätzen in der 1. und 2. Herrenmannschaft gleich doppelt ran mussten. Ausserdem wusste man wohl auch aufgrund des unglücklichen Termins für die 2. Interliga-Runde, bei der man Mitten in den Aargauer Ferien mit lediglich 5 Kaderspielern aus den Reihen des HJ1 hätte antreten müssen, nicht recht, ob man sich mit einem Weiterkommen in der 1. Runde tatsächlich noch realistische Chancen auf die SM-Teilnahme hätte wahren können.

Hartes Los in der Interliga
Trotzdem reiste man mit viel Selbstbewusstsein am Sonntag nach Däniken nahe Schönenwerd, dem Austragungsort von zwei der sechs Qualifikationsgruppen der 1. Interliga-Runde. Mit Lausanne UC traf man in der ersten Partie auf den unangefochtenen Leader der starken Waadtländischen Liga, seinerseits 3.-Platzierter der letzten U21-Schweizermeisterschaften. Entgegen den Erwartungen konnte man dem vermeintlichen Favoriten relativ gut Parole bieten. Das Spiel ging aber schliesslich doch mit 21:25 und 19:25 an die Waadtländer. Ausschlaggebend dafür war insbesondere die starke Service-Leistung von LUC, allem voran jene von Jeremy Tomasetti, der ebenfalls im NLB- und NLA-Kader von Lausanne steht, und die Rece von Lunki immer wieder mehr als nur zum Wackeln brachte.

Die zweite Partie stand von Anfang an im Fokus der Lunkhofener. Um sich für die zweite Runde der Interliga qualifizieren zu können, musste man ein Team der Vierergruppe hinter sich bringen und obwohl Laufen im vergangenen Jahr den guten 4. Rang an den U-19-Schweizer Meisterschaften belegte, schienen die Basler auf dem Papier das vermeintlich schwächste Team zu sein. Die Partie begann wie erhofft: Lunkhofen dominierte und Laufens Coach sah sich beim Stand von 6:1 für Lunki gezwungen, schon früh sein erstes Timeout zu nehmen. Im Anschluss darauf fingen sich die Basler und übernahmen nach und nach das Zepter im Spiel. Nach einem nervenaufreibenden Spielverlauf ging dann der erste Satz mit 23:25 an den VBC. Der knappe Satzverlust schien ein gutes Stück Selbstvertrauen der Lunkis gekostet zu haben; so konnte man sich im darauf folgenden Satz bereits nur noch 17 Punkte erspielen. Alles in allem zweigten die Lunkhofner zwar eine gute Leistung, die Annahme um Libero Etienne Hagenbuch funktionierte bspw. bereits auf sehr ansprechendem Niveau, doch insbesondere das starke Blockspiel der Laufener und das gleichzeitige Unvermögen, geeignete Angriffsvarianten gegen diese Tugend Laufens zu entwickeln, vereitelten die ersten zwei Punkte für den TVL.

Somit kam es gegen Gastgeber Schönenwerd, Vize-Schweizermeister bei den U19 im vergangenen Jahr, zum Showdown. Vor beinahe einheimischem Publikum war man gewillt, sich dem starken Gegner in guter Manier zu präsentieren und nochmals bis zum letzten Ball viel Kampfgeist zu Tage zu fördern. Wenngleich dies dem TVL recht gut gelang, vermochte man nicht seine Bestleistung abzurufen und musste schliesslich dem starken Gegner beide Sätze mit 16:25 und 17:25 diskussionslos abtreten. Wie schon beim Spiel gegen Laufen schien man insbesondere im Spiel am Netz deutlich unterlegen. Dafür mitverantwortlich war auf Seiten der Solothurner selbstredend Leandro Gerber, Teamstütze des Junioren-Nationalteams und sicherlich der stärkste Angreifer an diesem Turniertag in Schönenwerd, der auch dank einer hervorragenden Rece-Leistung des Teams beliebig eingesetzt werden konnte.

Obwohl man nun doch bereits in der ersten Runde der Interliga ausgeschieden ist, ist dieser Turniertag sicherlich als wertvolle Erfahrung für das noch recht junge Lunkhofener-Team zu werten. Man konnte sich dank einer starken Leistung in der Saison an der Interliga mit drei Schweizer Top-Teams messen und sah – wenn auch eiskalt serviert – wo man in den nächsten Monaten und Jahren noch am meisten zulegen muss: So muss offensichtlich das Angriffsspiel variantenreicher werden, um auch gegen starke Blockformationen zuverlässig Schaden anrichten zu können. Zudem bedarf es einer weiterhin kontinuierlichen sauberen Ausbildung der eigenen Blockspieler, so dass die Verteidigung auch gegen sehr starke Angriffs-Formationen zuverlässiger entlastet werden kann.

Lunki bedankt sich derweilen für die zahlreichen Zuschauer und hofft auf erneute Unterstützung beim nächsten Meisterschaftsspiel gegen den VBC-Buochs am Samstag, 30.01.2010 um 14:00 in der Turnhalle Oberlunkhofen.