Bericht aus dem Bremgarter Bezirksanzeiger:

Dem ersten Heimspiel wurde regelrecht entgegen gefiebert. Nach dem verlorenen ersten Meisterschaftsspiel in Jona war das Herren 1 vom TV Lunkhofen auf Wiedergutmachung aus und wollte den ersten Sieg einfahren. Gerecht wurde man den eigenen Ansprüchen nur teilweise. Obwohl das gebotene Spiel auf teilweise sehr hohem Niveau stattfand, verschenkte Lunki in der Endphase des 4. Satzes zwei Punkte.

Der Start ins Spiel gelang auf beiden Seiten verheissungsvoll. Beide Teams überzeugten mit ihrem Angriffs- und Blockspiel. Wenn auch nicht immer jede Annahme bis ganz nach vorne ans Netz kam, Lunki wie auch die Ostschweizer wussten über die Aussen- und Diagonalposition zu überzeugen. Auch die etwas seltenen Bälle über die Mitte fanden zumeist den direkten Weg auf den Boden und so wog das Spiel hin und her. Erst gegen Ende des ersten Satzes vermochten sich die Kellerämter mit einigen Punkte abzusetzen. Bei 23:20 war man sich wohl der Sache ein bisschen zu sicher. Wil gelang den Anschluss und konnte den TV Lunkhofen auf der Zielgerade noch überholen.

Wende im zweiten Satz

Den bitteren Satzverlust vermochten die Lunkhofner gut wegstecken. Nach dem Motto „Nichts passiert, können wir besser“ spielten sie mutig und frech auf. Doch auch Wil wollte unbedingt einen frühzeitigen Punktegewinn realisieren und so entwickelte sich ein attraktives Spiel auf hohem Niveau. Harte Angriffsschläge wechselten sich mit guter Block- und Verteidigungsarbeit ab. Am Schluss konnte sich wiederum der TV Lunkhofen einige Punkte absetzen und den Satzausgleich realisieren.

Mentale Stärke von Lunkhofen

Von Lunki völlig verschlafen wurde der Start in den dritten Teilabschnitt. Gleich mit 2:6 lagen die Kellerämter zu Beginn zurück und die zahlreich erschienen Zuschauer wunderten sich ein bisschen über das gezeigte Spiel. Doch langsam kämpften sich die Lunkhofner zurück und bei 14:14 gelang der punktemässige Ausgleich. Das Momentum war definitiv auf der Seite der Heimmannschaft und so gelang der erste Punktegewinn der noch jungen Saison. Wil schien derweil ein bisschen geschockt über den doch noch verlorenen Satz.

Einbruch zum dümmsten Zeitpunkt

Mit einer 2:1-Satzführung konnte der TV Lunkhofen ein bisschen beruhigter in den 4. Satz starten. Doch der Druck wurde hoch gehalten und die wichtigen und knappen Ballwechsel allesamt gewonnen werden. So wurde der Abstand zu Wil zunehmend grösser und bald mal kam das Gefühl auf, die Ostschweizer seien gebrochen. Dass die drei schon gespielten Sätze an der Substanz nagten merkte man beiden Teams an. Muss man dann noch das Spiel bestimmen wird es umso schwieriger, die Konzentration hochzuhalten. Immer mehr Fehler schlichen sich in Lunkis Spiel und so wurde Wil wieder aufgebaut. Am Satzende war der Vorsprung aufgebraucht und Wil konnte die schwache Phase der Kellerämter nutzen und zum 2:2 ausgleichen

Entscheidungssatz auf Messers Schneide

Ein Tiebreak ist oftmals Glücksache. Ein guter Start kann manchmal schon reichen um sich den Sieg zu krallen. Dachte sich wohl auch Wil. Gleich mit 6:2 gingen die Gäste in Führung. Lunkhofen haderte vor allem mit sich selbst. Doch ein neuerlicher mentaler Umschwung liess das Spiel wieder kippen. Lunkhofen konnte mit 7:6 vorlegen, beim Seitenwechsel führte Wil mit 8:7. So ging das Spiel munter weiter, die Führungen wechselten immer wieder die Seiten. Am Schluss hatten dann aber leider die Ostschweizer das bessere Ende auf ihrer Seite und konnte nach zwei Stunden Spielzeit den ersten Machtball zum 15:13 verwerten.

Konsternation trotz gutem Spiel

Die Enttäuschung auf Lunkhofner Seite war dementsprechend riesig. Man liess mehrere Möglichkeiten zu einem 3:1-Sieg ungenutzt und wurde dafür auf harte Art und Weise bestraft. Und doch lassen sich einige positive Aspekte dieses Spiels hervorheben. Es war ein Spiel auf hohem Niveau und manchmal entscheiden nur wenige Ballwechsel über Erfolg und Niederlage. Auch die Lunkhofner werden in den nächsten Tagen sich der guten Leistung besinnen und umso motivierter ins nächste Wochenende gehen.

Autor: D. Flück

Telegramm:

TV Lunkhofen – STV Wil 2:3

Turnhalle, Oberlunkhofen – 80 Zuschauer – SR: Matteo Villani und Christian Brunner – Satzresultate: 24:26 , 25:22, 25:23, 22:25 und 13:15

 Lunkhofen: D. Flück (L), M. Bucher (C), Y. Baumgartner, K. With, J. Koch, B. Kunz, N. Staufer, N. Wyssen, M. Herger, Manuel Kaufmann

Coach: Marco Kaufmann

Bemerkungen: P. Arnet abwesend

 

Wil: T. Bänziger, A. Aij, S. Blickenstorfer, B. Kunz, V. Kerkhof, M. Frei, C. Dürr, M. Odermatt, M. Hauer, F. Warth, G. Drahoslav

Coach: G. Drahoslav