Am vergangenen Samstagabend startete das H1, auswärts gegen den TSV Jona, in die neue Saison. Mit verschiedenen Schwergewichtspunkten in intensiven Trainings und der anschliessenden Trainingswoche in Mürren, hatten Spielercoach Herger, und einige andere Routiniers, welche sich das Traineramt teilen, das Team auf die erste Begegnung vorbereitet. Die Aufgabe in diesem Spiel war trotz guter Vorbereitung nicht einfach: Der Gegner, welcher ausnahmslos junge talentierte Spieler und Teenager in seinem Kader hatte, war schwierig einzuschätzen. Dazu kam, dass das H1 mit einigen Neuzugängern und Rückkehrer, sich in dieser neuen Konstellation erst noch beweisen muss.

Die Ansage von Herger vor dem Spiel war klar: Gute Ballannahme, guter Service und schnelle Blockverschiebungen, um den Gegner bereits früh im Spiel unter Druck zu setzen.

Und dies wurde leider vorerst nur mässig umgesetzt. Der sonst so stabile Annahmeriegel von Libero Flück und den beiden Aussenangreifern funktionierte nicht wirklich wie gewohnt; in der Folge zwangen weite Laufwege Zuspieler Nick Staufer das Angriffsspiel vor allem über die Aussen- und Diagonalangreifer zu gestalten, welche ihrer Aufgabe auch nicht mit wirklich viel Überzeugung wahrnahmen. Die Woche in Mürren schien vereinzelten Spielern wohl irgendwie an die Substanz gegangen zu sein.

Jona kämpfte derweil mit ähnlichen Problemen. Bereits zu Beginn des Spiels wurde der gegnerische Libero mit präzisen Aufschlägen, vor allem in einer ersten Phase durch Yves Baumgartner, unter Druck gesetzt. Mit viel mehr konnte Lunki jedoch zunächst nicht brillieren. Während sich im eigenen Angriffsspiel zu viele Fehler einschlichen, setzte Jona vor allem die Aussenangreifer effizienter ein. Lunki geriet zusehends unter Druck, praktisch überall war man stets ein Schritt zu spät. Nichts wollte wirklich klappen. In der Hitze des Gefechts läuft With derweil zur Höchstform an und pfeffert den Ball in steigendem Bogen an die Wand; aber nicht mal das konnte Jona beeindrucken. Herger versuchte noch den Schiedsrichter auf die zeitweise interessante Passtechnik der Gegner aufmerksam zu machen, leider ebenfalls erfolglos. Mit 25:18 musste man den ersten Satz an das junge Heimteam abgeben.

Die mässige Leistung des Teams zwang Marco Kaufmann, welcher nach seiner Verletzung das Coaching übernimmt, zu einem ersten Wechsel: Bucher soll im zweiten Satz als neuer Zuspieler die nötige Dynamik in das Spiel bringen. Und tatsächlich übernimmt Lunki früh im zweiten Satz die Führung. Mit starken Aktionen in der Verteidigung und präzisen Aufschlägen konnte man sich einige Punkte Abstand erkämpfen. Trotzdem; wirklich in den Griff wollte man das Spiel nicht bekommen. Nachdem Herger bereits im ersten Satz den Schiedsrichter über einige Spielregeln fundamentaler Bedeutung aufklären wollte, versuchte Bucher dies nun ebenfalls. Vergebens.

Gegen Mitte des Satzes dann fiel Lunki zu allem Überdruss wieder zurück in den alten Trott. Zu viele unnötige Fehler auf allen Positionen, zu wenig Gegenwehr gegen den wiederum aufkeimenden Druck der Youngsters von Jona. Dem einseitigen gegnerischen Spiel, nach wie vor über die Aussen- und Diagonalposition, konnte man mit dem bestenfalls passablen eigenen Blockspiel zu wenig entgegensetzen. Der Lunki Block lümmelte zeitweise mit der Effizienz eines wasserdichten Siebs über das Feld. Mit 25:17 ging auch der zweite Satz zu klar an den Gegner.

Nebst Zuspieler Bucher, welcher trotz viel Laufarbeit eine gute Konstanz ins Passspiel brachte, und Libero Flück, der sich mit einigen starken Aktionen in der Verteidigung ins Szene setzen konnte, spielte kaum einer der Lunkispieler auf dem gewohnten Niveau. Der dritte Satz dann beginnt mit einigen Wechseln auf Seite der Kellerämter: With startet neu als Mittelangreifer, die Neulinge Wyssen und Arnet  als Aussen- und Diagonalangreifer. Vor allem With konnte in den ersten Minuten durch Zuspieler Bucher optimal eingesetzt werden und sicherte so die ersten Punkte; Lunki ging erneut in Führung.

Ähnlich wie in den ersten beiden Sätzen konnte Jona weiterhin Druck ausüben, nun hielt Lunki aber dagegen. Es gelang, die gegnerischen Angriffe mit präziserem Blockspiel vorerst mehrmals einzudämmen. Der Lunki Annahmeriegel wakelte derweil erneut; Bucher hatte im weiteren Verlauf des Satzes nur noch wenige Möglichkeiten seine Mittelangreifer einzusetzen. Auch jetzt konnten man die Eigenfehler nicht wirklich vermeiden, trotzdem kämpfte man sich durch den Satz und konnte diesen schliesslich mit 25:23 für sich entscheiden.

Der vierte Satz bot somit die Möglichkeit zurück ins Spiel zu kommen und sich den ersten Punkt zu sichern. Das Spiel war wiederum ausgeglichen, zumindest bis Mitte des Satzes. Dann knickte Lunki erneut ein und haderte mit sich selbst; vereinzelte ratlose Blicke gingen durch die eigenen Reihen. Gegen Ende des Spiels hatte man Jona nicht mehr viel entgegenzusetzen, mit 1:3 in Sätzen musste das H1 die erste Niederlage bereits im ersten Spiel eingestehen. Auf dem Papier eine klare Sache, im Spiel entschieden aber mehrheitlich nur einige kleine Details. Leider mit grosser Wirkung.

Immerhin, das vorhandene Potential hatte man stellenweise gezeigt, nun gilt es an der Konstanz zu arbeiten und den Fokus auf das eigene Spiel zu legen. Die Gelegenheit dazu bietet sich im zweiten Ernstkampf, gegen den STV Wil im Heimspiel am Sonntag. Diesen kennt man bereits vom Vorbereitungsturnier in Davos. Die Begegnung in den Bündner Bergen ging unentschieden 1:1 aus, Wil schloss jedoch das Turnier 3 Rangplätze vor Lunki ab. Die Aufgabe wird also kaum leichter werden. Die eigene Leistung muss klar gesteigert werden, um an die ersten Punkte zu kommen.

Autor: P. Arnet

Telegramm:

TSV Jona – TV Lunkhofen 3:1

Turnhalle Rain, Jona – 15 Zuschauer. – SR: Bolli Stefan Maria und Brunner Philip . – Satzresultate: 25:18 , 25:17, 23:25 und 25:16.

Lunkhofen: D. Flück (L), M. Bucher (C), Y. Baumgartner, K. With, P. Arnet, J. Koch, B. Kunz, N. Staufer, N. Wyssen, M. Herger

Coach: Marco Kaufmann

Bemerkungen: Manuel Kaufmann rekonvaleszent