Lunkhofen erkämpft sich in der Ostschweiz einen Sieg im fünften Satz. Lange bot sich den Zuschauern jedoch ein ganz anderes Bild. Kreuzlingen dominierte die ersten Sätze phasenweise souverän und kam im dritten Satz sogar zu zwei Matchbällen. Lunkhofen kämpfte sich aber in die Partie zurück und gewann letztlich verdient mit 3:2. Die Aargauer stehen damit nach drei Runden auf dem vierten Rang, punktgleich mit den ersten drei Mannschaften.

Nach den bisher gezeigten Leistungen in der noch jungen Meisterschaft konnte man Lunkhofen vor dem Spiel wohl als leicht favorisiert bezeichnen. Zudem kann Kreuzlingen momentan nur auf ein Kader von sieben Spielern zählen, zwei weniger noch als das auch eher kleine Team von Lunkhofen. Die Aargauer kamen mit dieser Ausgangslage offenbar aber deutlich schlechter zurecht als die Thurgauer. Kreuzlingen startete vor allem dank sehr druckvollen Services hervorragend ins Spiel und übernahm sogleich das Spieldiktat. Die Qualität in Lunkhofens Spielaufbau litt stark und es gelang nicht, den eigenen Spielrhythmus zu finden. Kreuzlingen verwaltete den anfangs erspielten Vorsprung überzeugend und gewann mit 25:20.
Im zweiten Durchgang schien dann auch Lunkhofen langsam in der Ostschweiz angekommen zu sein. Zwar entfalteten die Kellerämter noch nicht die im letzten Spiel gezeigte Leistung, konnten nun das Score aber zumindest anfangs Satz ausgeglichen halten. Kreuzlingen schien aber noch immer leicht überhand zu haben, dies zeigte sich auch an der grösseren Lautstärke. Kreuzlingen ist bekannt für sein emotionales Auftreten, was auch in diesem Spiel gut spürbar war. Der Satz verlief lange ausgeglichen und ging letztlich etwas weniger deutlich mit 25:22 an die Heimmannschaft.
Nun war Lunkhofen gefordert. Eine 3:0 Niederlage wollte man um jeden Preis verhindern. Vor diesem Hintergrund startete das Team von Christian Kron stark in den dritten Satz. Die Aargauer vermochten nun ihrerseits den gegnerischen Spielaufbau mit druckvollen Services aus dem Konzept zu bringen. Die eigenen Annahmen kamen jetzt präzise und Passeur Simon Hagenbuch konnte alle Optionen des Angriffspiels ausnutzen. Der so erspielte Vorsprung zum 12:5 schien komfortabel genug, den Anschluss an Kreuzlingen zu schaffen. Das Heimteam kam dann zwischenzeitlich wieder etwas näher, doch beim 20:14 würde Lunkhofen sicher nichts anbrennen lassen, dachte man. Weit gefehlt. Was nun folgte, war eine unglaubliche Aufholjagd von Kreuzlingen von 9 Punkten zum 23:21. Lunkhofen war nicht in der Lage, zu reagieren. Zwei Ballwechsel später kam Kreuzlingen beim 24:22 zu zwei Matchbällen. In diesem Spiel war aber wenig wie in einem normalen Spiel und die Gäste aus dem Aargau konnten die Matchbälle abwehren, den Punktestand zu den eigenen Gunsten drehen und ihrerseits den zweiten Satzball zum 27:25 verwehrten.

Abgewehrte Matchbälle als Initialzündung

Dieser Satzerfolg stärkte das Selbstvertrauen der Lunkhofer. Obwohl Pallavolo auch im vierten Durchgang in Führung ging und sich zum 11:5 erneut einen relativ deutlichen Vorsprung erspielte, war nun die moralische Überlegenheit auf Seiten der Gäste aus dem Aargau. Die Spieler wussten, dass sie jeden Spielstand drehen können, was sich in diesem Satz auch bewahrheitete. Nach einer Serviceserie von Erik Harksen zum 20:18 war das Spiel gedreht und die Kellerämter zogen zum 25:23 Satzgewinn davon.

Der mindestens eine gewonnene Punkt konnte nach den Leistungen anfangs Spiel sicher bereits als Erfolg für Lunkhofen gewertet werden. Doch wer zwei Sätze aufholt, will natürlich auch den Entscheidungssatz gewinnen. Der Beginn des Tie-Breaks war entsprechend des bisherigen Spielverlaufs ausgeglichen. Pallavolo konnte sogar kurzzeitig mit 3:2 in Führung gehen. Doch jetzt drehten die Gäste auf. Endlich gelangen die Spielzüge wie gewünscht und Lunkhofen setzte den Gegner konstant unter Druck. Das Spiel von Kreuzlingen wurde nun zunehmend durchschaubar und Block und Feldverteidigung der Gäste standen jetzt häufig genau am richtigen Ort. Der Bann war gebrochen, Kreuzlingen war mental und physisch nicht mehr in der Lage, zu reagieren. Lunkhofen liess sich nicht zweimal bitten und verwertete den ersten Matchball zum 15:8.

In fast zwei Stunden erkämpfte sich Lunkhofen diesen letztendlich verdienten Sieg in der Ostschweiz und konnte damit den Anschluss an die Tabellenspitze halten. Die ersten vier Teams haben allesamt 6 Punkte, wobei Lunkhofen wegen des etwas schlechtere Satzverhältnis auf dem vierten Zwischenrang steht. Die Rangliste nach der Doppelrunde vom nächsten Wochenende wird dann bestimmt eine etwas klarere Sicht aufzeigen. Lunkhofen spielt am Samstag zuhause gegen den starken Aufsteiger Jona.

 

Telegramm:

Pallavolo Kreuzlingen – TV Lunkhofen    2:3

Halle: Turnhalle Remisberg

SR: Fonio / Zindel

Zuschauer: 60

Satzresultate: 25:20 (18 Min); 25:22 (23); 25:27 (25); 23:25 (25); 8:15 (11)

Kreuzlingen: Bär, Böhni, Moser, Schenk, Feuerle, Danielowski, Foit; Coach: Bär

Lunkhofen: Perret, Weber, Hofer, Vukcevic, Straumann, Hagenbuch, E. Harksen, Dähler, P. Harksen; Coach: Kron

Bemerkungen: –