Autor: Philip Locher
Gegen Winterthur bleibt Lunki chancenlos, kann sich aber am Sonntag in Jona wichtige Punkte sichern.
Die Ausgangslage vor der Doppelrunde ist klar. Beim TVL braucht man dringend Punkte. Da spielt es nicht gerade positiv in die Karten, dass man mit Winterthur den dominant aufspielenden Leader begrüssen muss. Erst einen Satz mussten die Winterthurer in dieser Saison abgeben. Bei Lunkhofen ist man sich bewusst, dass man nur mit einer perfekten Leistung bestehen kann. Vor allem die eigenen Stärken in Service und Annahme müssen ausgespielt werden, falls man gegen Winterthur Punkte einfahren will. Positiv stimmt dafür der Personalbestand. Manu Kaufmann hat seine Blessur im Knie überstanden und Spielertrainer Herger sind zum Glück die Sportarten ausgegangen, die er lieber live schaut statt selber zu spielen. Fehlen nur noch die drei Verletzten Felix, Kunz und Staufer. Letzterer nimmt nächste Woche den Trainingsbetrieb auch wieder auf.
Zu Beginn des Spiels zeigt sich das Heimteam aber keinesfalls eingeschüchtert. Im Gegenteil: Lunki startet solide ins Spiel und kann sich sogar vom Gegner absetzen. Der Winterthurer Trainer reagiert bereits beim Stand von 12:10 für den TVL mit einem 1. Timeout. Dies zeigt dann auch seine Wirkung. Mit einer starken Serviceserie stellen sie die Lunkhofer Annahmespieler vor eine unlösbare Aufgabe. 10 Punkte in Serie können die Winterthurer verbuchen und sich den Startsatz deutlich sichern.
Lunkhofen findet kein Mittel gegen ein starkes Winterthur
Die beiden Folgesätze sind schnell erzählt. Lunkhofen kann sich zwar etwas besser fangen, jedoch spielt Winterthur in allen Belangen eine Klasse besser. Vor allem Zuspieler und Captain Lunardi sowie Aussenangreifer Schatzmann, beide NLA erfahren, spielen gross auf. Während man bei Lunkhofen meist 2-3 Anläufe braucht, um sich das Servicerecht zurück erobern, nutzen die Winterthurer fast immer die erste Chance zum erfolgreichen Angriff. Bei Lunkhofen kann man sich am Schluss höchstens den Vorwurf machen, dass die sonst gewohnt stabile Annahme die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Trotzdem übt man auf Lunkhofer Seite nicht allzu starke Selbstkritik. Es war nicht alles schlecht im Spiel der Kellerämter, aber man muss neidlos eingestehen, dass man momentan noch nicht gegen ein Winterthur in dieser Form mithalten kann. Immerhin, die Lunkis konnten sich nach dem Spiel in der eigenen Matchbeiz den Frust von der Seele essen.
Lunkhofen mit dem ersten 3-Punkte-Sieg
Sowieso bleibt nicht lange Zeit, um sich über diese klare Heimniederlage zu ärgern. Bereits 25 Stunden nach Spielende steht das nächste Meisterschaftsspiel gegen den TSV Jona Volleyball an. Will man in Lunkhofen noch länger von einem Top 4 Platz träumen, muss ein Sieg her. Gegen Jona wartet erneut eine 2. Herrenmannschaft, die noch einen Vertreter in der NLA stellt. Kein seltenes Bild in der Gruppe D, in welche Lunkhofen für diese Saison eingeteilt wurde. 6 von 10 Mannschaften haben noch ein Team in der NLA bzw. NLB klassiert. Als Vergleich: in der Gruppe C, in welcher Lunkhofen letzte Saison spielte, sind es nur deren 2. Dies zeigt sich meist auch an der Zuschauerzahl. Spiele von 2. Mannschaften locken weit weniger Publikum an.
Dies soll auch in Jona nicht anders sein. Wir treffen eine beinahe leere Doppelhalle an. Was nicht weiter schlimm wäre, wären wenigstens die beiden Schiedsrichter anwesend. Immerhin ein Unparteiischer ist zu Spielbeginn anwesend. Kleiner Einschub für die regelmässigen Berichtleser: Fortuna hat uns erneut Hauptfeldweibel Dorah zugelost. Herr der schnellen gelben Karten und akkurater Ausleger des Regelwerks. Dieser enttäuschte auch diesmal nicht und pfiff in Spielmitte einen Sichtblock. Gerne würden wir näher auf seine Erläuterungen nach dem Spiel eingehen, doch wir haben diese selber nicht verstanden. Zurück zum Spiel. Lunkhofen zeigt sich unbeirrt und startet äusserst souverän ins Spiel. Mit druckvollen Services und einer konstanten Annahme drückt Lunki dem Spiel den Stempel auf. Zwischenzeitlich führt Lunkhofen gar mit 7 Punkten Vorsprung. Jona findet erst gegen Satzmitte besser ins Spiel. Ein kurzer Hänger lässt Jona nochmals näher aufrücken, doch Lunkhofen kann den Vorsprung über die Zeit retten und holt sich verdient Satz 1.
Das Heimteam startet wie verwandelt in Satz 2. Ungenaue Annahmen und Angriffsfehler überlassen die Spieler von Jona nun den Gästen. Lunkhofen fehlt in dieser Phase die Präzision. Eine Reihe von Servicefehlern erleichtert die Aufgabe des Heimteams zusätzlich. Coach Herger wechselt früh. Beim Stand von 9:19 sind bereits beide Timeouts und 2 Spielerwechsel vollzogen. Jedoch ohne Erfolg. Mit 25:13 verliert Lunki den 2. Durchgang äusserst deutlich.
Sideout-Krimi im 4. Satz
Die Lunkhofer sind jetzt gefordert. Will man die angestrebten 3 Punkte nach Hause nehmen, dann muss eine Leistungssteigerung her. Diese ist auch gleich zu Beginn von Satz 3 deutlich zu spüren. 5:0 führen die Gäste nach einer Serie von Bucher. Danach folgt ein ausgeglichenes Sideoutspiel. Lunkhofen vermag sich nicht deutlicher abzusetzen, jedoch kann auf der Gegenseite Jona den Rückstand auch nicht verkleinern. Mit gleichem Elan startet Lunkhofen auch in den 4. Durchgang. Diesmal ist es Wiehl, der die Gäste am Service in Führung bringen kann. Zwischenzeitlich führt Lunkhofen gar 13:7. Das Spiel scheint entschieden, der erste 3er im Trockenen. Doch die Schlussphase hat es in sich. Jona findet nochmals zurück ins Spiel. Bei Lunkhofen ist es vor allem die Durchschlagskraft im Angriff, die in dieser Phase fehlt. So schafft es das Heimteam tatsächlich, den Satz bei 24:24 nochmals auszugleichen. Lunkhofen versucht mit allen Mitteln einen Entscheidungssatz zum Umgehen. Coach Herger vollzieht in der Schlussphase 4 Spielerwechsel. Auf Matchbälle von Lunkhofen folgen etliche Satzbälle von Jona. Teilweise in Extremis können sich die Gäste retten. Vor allem Diagonalangreifer Wiehl kann sich wiederholt erfolgreich durchsetzen. Lunkhofen kann erst den 4. Matchball verwerten und holt sich den bis jetzt knappsten Satz der Saison mit 34:32 Punkten.
Mit diesem Sieg bleiben die Chancen auf einen Top Platz bestehen. Nach 5 von 18 Runden zeichnet sich mit Winterthur ein souveräner Leader ab. Volero Zürich bildet mit 0 Punkten das klare Schlusslicht. Die restlichen Plätze sind dicht zusammen. Rang 2 und Rang 9 trennen lediglich 3 Punkte. Auf Lunkhofer Seite ist man überzeugt: Ausser Rang 1 ist in dieser Gruppe alles möglich.
Nächsten Samstag steht das Heimspiel gegen Einsiedeln an, um 17:00 Uhr in Oberlunkhofen. Unterstützung ist wie immer herzlich willkommen.
Telegramme:
TV Lunkhofen – VC Smash Winterthur 0:3
Oberlunkhofen – 50 Zuschauer. – SR: Hirsbrunner, Gonzalex. – Satzresultate: 17:25, 18:25, 28:25,
Lunkhofen: Bucher (C), Flück (L), Herger, Vukcevic, Locher, Wiehl, Manu Kaufmann, Flo Kaufmann, Marco Kaufmann, With, Coach: Herger
Winterthur: Lunardi (C), Banninger (L), Hardmeier (L), Schmid, Belsterli, Mäder, Walser, Arndt, Biefi, Schurter, Schatzmann, Koch, Coach: Njock
Bemerkungen: Lunkhofen ohne Felix, Kunz, Staufer
TSV Jona Volleyball – TV Lunkhofen 1:3
Turnhalle Rain – 15 Zuschauer. – SR: Dorah, Krättli. – Satzresultate: 21:25, 25:13, 18:25, 32:34
Lunkhofen: Bucher (C), Flück (L), Herger, Vukcevic, Locher, Wiehl, Manu Kaufmann, Flo Kaufmann, Marco Kaufmann, With, Coach: Herger
Jona: Heynen (C), Bischof (L), Özüner, Steinacher, Huser, Huser, Causi, Maag, Caviezel, Di Martino, Coach: Winteler
Bemerkungen: Lunkhofen ohne Felix, Kunz, Staufer
Aber Burschten, es ist doch ganz einfach: Der Sichtblock darf nur bei einem Einmarsch der Russen gebildet werden. Im Falle dieses Ereignis müssen zwei Mittelblocker und der Libero, je mit einer Hellebarde bewaffnet, (wobei die Hellebarde des Liberos sich farblich von derjenigen der anderen zwei Eidgenossen unterscheiden muss) sich dem Feind in den Weg stellen. Bleibt sauber ihr jungen Schnaufer!