Das Wochenende war entscheidend für das H1. Denn nach dem unglücklichen Saisonstart, werden die ersten Punkte dringend benötigt. Nicht nur, dass nach den ersten vier gespielten Partien noch kein Sieg auf das Konto der Jungs ging: Die Miesere aus den Spielen setzt sich in den Personalbelangen fort.

Nach der frühen Verletzung von Marco Kaufmann und der langen Rekonvaleszenz von Manuel Kaufmann sind mittlerweile auch einige der anderen Spieler angeschlagen. Zu allem Überfluss kommen noch vereinzelte anderweitige Absenzen dazu, eine schwierige Aufgabe also für Spielercoach Herger, welcher gegen Andwil-Arnegg ein Kader von gerade Mal 9 Spieler zur Verfügung hatte.

Um die Priorität des Heimspiels war man sich also bewusst, und mit der entsprechenden mentalen Einstellung starteten die Kellerämter in das Spiel. Die Ausgangslage für den Gegner war derweil  in etwa dieselbe, auch Andwil-Arnegg findet sich nach einem harzigen Start im hinteren Teil der Tabelle wieder und braucht dringend einen Sieg um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren.

Ausgeglichener Start

Das emotional geladene Spiel begann auch sogleich mit einem offenen Schlagabtausch: Starke Angriffe und effiziente Verteidigungsaktionen wechselten sich ab auf beiden Seiten und boten den rund 50 Zuschauern ein impulsives Spiel. Mit starken Aufschlägen konnte Lunki das gegnerische Team immer wieder unter Druck setzen und errang so früh im Spiel einen 3-Punkte-Vorsprung, dass dies vorerst nicht allzu viel zu bedeuten hatte, war aber bald klar. Denn Andwil-Arnegg spielte weiterhin stark auf. Das Spiel blieb unterhaltsam, kippte mal auf die eine, dann wieder auf die andere Seite.

In der entscheidenden Endphase des ersten Satzes schlichen sich ein Mal mehr zu viele Fehler im Spiel des H1. Die über weite Teile des Satzes erkämpfte Führung reichte trotz Kampfgeist nicht. Mit 24:26 musste man sich vorerst geschlagen geben.

Hoch und Tiefs

Zu allem Überfluss kippte dann im zweiten Satz das Spiel vollends zu Gunsten der Gäste aus der Ostschweiz. Zu wenig Präzision in der Annahme und ungenügende Qualität in den Angriffen machte es Andwil-Arnegg leicht den zweiten Satz ebenfalls für sich zu entscheiden.

Das H1 befand sich also erneut im Rücklage und somit unter Zugzwang. Gebrochen war das Team aber noch nicht. Im dritten Satz rafften sich unsere Herren auf und zeigte eine starke Leistung auf allen Positionen. Der stabile Abnahmeriegel durch Flück, Herger und Baumgartner ermöglichte es Zuspieler Staufer, im Angriff alle Positionen einzusetzen, welche auch prompt immer wieder am gegnerischen Block vorbeikamen. In einem nervenauftreibenden Spektakel gelang es den Gastgebern das Spiel vorerst zu drehen und mit 25:21 den ersten Satz im Spiel zu sichern.

Ungenügende Konstanz

Allerdings nur vorerst. Den im vierten und letzten Satz kippte die Leistung nach einem ausgesprochen guten Start erneut und brachte Andwil-Arnegg zurück ins Spiel. Der Aufbau und die Blockarbeit auf Seiten des H1 wurde zunehmend unpräziser. Zu allem Überfluss verletzte sich gegen Mitte des Satzes auch noch Diagonalangreifer Arnet, welcher bis dahin eine solide Leistung zeigte, und das Feld nun räumen musste. Nach knapp eineinhalb Stunden, und einer Leistung, welche mal kämpferisch überragend war, dann aber wieder zu viele unnötige Fehler aufwies, musste Lunki mit 3:1 die nächste Niederlage einstecken.

Wegweisendes Spiel in Zug

Lange Zeit um den erneuten Schlag zu Verdauen blieb vorerst nicht. Bereits am Sonntag wartete im Auswärtsspiel der Tabellenzweitletzte LK Zug. Trotz nun bereits 5 Niederlagen in Folge und einem nach wie vor dünnem Kader war die Stimmung vor dem Spiel gut, die Chance auf den ersten Sieg wollte man nach dem bitteren Kampf gegen Andwil-Arnegg nun umso mehr nutzen.

Wirklich anknüpfen an die zeitweise Topleistung vom Samstag konnte man allerdings vorerst nicht. Man kämpfte sich zwar durch die Sätze, der Fokus und die Fehlerquote waren aber noch zu ungenügend. Vor allem Libero Flück und der geistesgegenwärtigen Abwehraktionen vereinzelter anderer Spieler ist es zu verdanken, dass man Zug die Stirn bot und zusehends stärker wurde. Mit starken Aufschlägen, vor allem durch Baumgartner und With, konnte man immer wieder Druck auf den gegnerischen Abnahmeriegel aufbauen. Vor allem gegen Withs Sprungaufschlägen schien Zug zeitweise mittellos.

Die Leistung des H1 war bis zu diesem Zeitpunkt zwar nicht überragend, reichte aber dennoch, um das Spiel zu kontrollieren. Schliesslich hatte sich das Team mit einem 2:1 in Sätzen und einem 10:5 im vierten Satz einen komfortablen Vorsprung erspielt, welcher den ersten Sieg in greifbare Nähe brachte.

Verpatzte Chance

Und dann kippte das Spiel und die Stimmung.  Zu viele Fehler in der Blockarbeit, ungenügende Abschlüsse am Angriff, und unnötige Fehler im Aufschlag liessen Zug zurück ins Spiel kommen. Trotz über weite Teile des Spiels gutem Spielaufbau von Baumgartner und Flück, konnte man nun deutlich zu wenig Druck aufbauen.

Ratlose Gesichter auf Seiten von Lunki. Das Spiel schien plötzlich völlig zu entgleiten, und Spielercoach Herger war zu Wechsel gezwungen. Doch nichts mehr wollte klappen. Nach einem mentalen, herben Schlag fanden sich die Herren plötzlich im Tiebreak wieder.

Und hier verliessen scheinbar nun auch noch die letzten Nerven das Lunkhofener Team. Nach einem guten Auftakt, 3:0 nach kurzer Zeit, fehlte es wiederum an der Konsequenz und Konstanz. Beim Seitenwechsel stand es schon wieder 6:8. Die anfängliche Euphorie verflog um einiges schneller als sie gekommen war, mit 2:3 in Sätzen kassiert das H1 eine weitere bittere und vor allem unnötige Schlappe.

Lichtblicke

Ratlose Gesichter und viele offene Fragen nach dem Spiel. Die Leistung deutlich zu ungenügend. Die Ansätze zwar vorhanden, das Potential aber nach wie vor zu selten abgerufen. Und vor allem mental eine herbe Niederlage.

Nun heisst es, die Spiele aufarbeiten und den Fokus neu zu richten. Als Lichtblick wird Marco Kaufmann, nach langer Verletzungspause, nun endlich den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen. Auch Pascal Arnet wird, nach seinem Ausfall gegen Zug, vermutlich bald wieder in der Halle stehen. Der Kader wird somit endlich, zum ersten Mal diese Saison, komplett sein. Und als geschlossene Mannschaft gilt es nun, aus dem ersten Teil der Saison zu lernen und sich für die kommenden Spiele zu wappnen. In den Ansätzen hat man immer wieder gezeigt, dass man mit sämtlichen Gegnern mithalten und Punkte erringen kann. Nun gilt es, dies auch umzusetzen.

Autor: P. Arnet

Telegramme:

TV Lunkhofen – VBC Andwil-Arnegg 1:3

Turnhalle, Oberlunkhofen – 50 Zuschauer – SR: J. Wagner und A. Gumann – Satzresultate: 24:26 , 15:25, 25:21 und 16:25

 Lunkhofen: D. Flück (L), M. Bucher (C), Y. Baumgartner, P. Arnet, B. Kunz, N. Staufer, N. Wyssen, M. Herger, Manuel Kaufmann

Coach: M. Herger

Bemerkungen: Marco Kaufmann verletzt, K. With und J. Koch abwesend

 

LK Zug Volley – TV Lunkhofen 3:2

Sporthalle Zug, Zug – 15 Zuschauer – SR: M. Christen und E. Gander – Satzresultate: 27:25 , 23:25, 23:25, 25:21 und 15:12

 Lunkhofen: D. Flück (L), M. Bucher (C), Y. Baumgartner, K. With, N. Staufer, B. Kunz, N. Wyssen, M. Herger, Manuel Kaufmann

Coach: M. Herger

Bemerkungen: Marco Kaufmann und P. Arnet verletzt, J. Koch abwesend