Das Lunki H1 griff letztes Wochenende erstmals in die Meisterschaft ein und empfing zuhause Aufsteiger St. Gallen. Gegen den starken Aufsteiger hatte das Team noch eine Rechnung aus dem letztjährigen Cup offen. Am Sonntag stand dann die 3. Runde des Mobiliar VolleyCups gegen Gruppengegner Einsiedeln an.

Aufgrund einer Spielverschiebung des Startspiels startete das H1 eine Woche später in die Meisterschaft als ihre Kontrahenten. Die ersten Resultate wurden akribisch verfolgt und analysiert. Der STV St. Gallen, ihrerseits Aufsteiger und erster Gegner von Lunki, gewann eine enge Partie gegen den letztjährigen Meisterschaftsvierten STV Wil. Schon die Vorbereitung der St. Galler zeigte, dass das Team nochmals an Stärke zugelegt hat. Im letztjährigen Cup-Wettbewerb mutierten die Gallusstädter zum Favoritenschreck.

Schwacher Start

Die angesprochenen Stärken der Ostschweizer, gepaart mit Nervosität und vielen Eigenfehler von Lunki eröffneten das Spiel. Das Heimteam reihte Fehler an Fehler und bald einmal stand es 10:3 für St. Gallen, welches nicht wirklich viel dafür tun mussten. Erst das Timeout von Coach Perret liess Lunki aufwachen und im Spiel ankommen. Leider zu spät, der eingehandelte Rückstand konnte das Team nicht mehr aufholen und somit ging der Startsatz mit 16:25 deutlich an St. Gallen.

Nicht gerade der erhoffte Start für Lunki. Doch dass der Knoten bereits Mitte des ersten Satzes geplatzt war, merkte man auch im 2. Satz. Das Spiel war jetzt ausgeglichen und beide Teams überzeugten mit starken Angriffen. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen und jeder Angriff, jede taktische Finte wurde gekonnt mit einer nicht minder produktiven Antwort abgewehrt. Es entwickelte sich ein Kopf an Kopf Rennen. Bis in der Schlussphase das H1 sich durch eine Service- und Blockserie absetzen konnte. Durch starke Aufschläge von Yves Baumgartner wurde die Annahme der St. Galler derart unter Druck gesetzt, dass sie im Angriff nur noch die Möglichkeit der hohen Bälle über die Aussenpositionen wahrnehmen konnten. Dort stand dann vor allem Kilian With bereit, welcher sich die ersten direkten Blockpunkte von vielen weiteren gutschreiben konnte. Mit 23:17 wurde der entscheidende Vorsprung hergestellt und schliesslich gewann Lunki den Satz mit 25:20.

Ausgeglichenes Spiel

Auch der 3. Satz gestaltete sich bis am Schluss als mehr oder weniger ausgeglichen. St. Gallen vermochte auf den Satzausgleich gleich zu Beginn zu reagieren und brachte ein paar Punkte zwischen sich und Lunki. Das H1 konnte diesen kleinen Rückstand immer weiter verringern und beim 23:23 ausgleichen. Das Spiel war jetzt auf sehr gutem Niveau angelangt, jeder Ausgang war möglich. Aber genau in diesem wichtigen Moment versagten die Nerven und auf das 24:23 von St. Gallen reagierte das H1 mit unpräzisem Spiel. Der Satz ging knappmöglichst mit 25:23 abermals an die Ostschweizer.

Der knappe Satzverlust nagte am Team. An mangelndem Kampfgeist hat es nicht gefehlt. Im 4. Durchgang versuchte das H1 das Momentum nochmals auf seine Seite zu zwingen. Doch fehlten zumeist die letzte Konsequenz und Präzision. St. Gallen konnte den Vorsprung langsam aber stetig ausbauen, obwohl Lunki wie in den Sätzen zuvor immer wieder aufmüpfig versuchte die Ostschweizer unter Druck zu setzen. Doch die nicht immer vorhandene Konstanz machte dem einen Strich durch die Rechnung. St. Gallen bringt sein Spiel über die Runden und gewinnt das Spiel mit 3:1.

Positives Fazit trotz Niederlage

Auch wenn das Spiel verloren ging, können doch viele positive Punkte mitgenommen werden. Den Unterschied machten sicherlich nur Details. Lunki war im Stande, gegen den sehr gut in die Meisterschaft gestarteten Aufsteiger mitzuhalten. Dass es am Schluss nicht gereicht hat ist dem eigenen Eigenfehlerspiel des H1 zuzuschreiben. Jedoch macht die Partie auch Mut für die weiteren Spiele in der Meisterschaft und im Cup.

Dieser Cup sollte bereits einen Tag später seine Fortsetzung finden. Zu Gast war der VBC Einsiedeln. Einsiedeln spielte letzte Saison noch in der NLA (8. Schlussrang), zog aber auf diese Saison das Team in die 1. Liga zurück und wurde in die gleiche Regionengruppe wie Lunki eingeteilt. Also wird es dieses Duell auch in der Meisterschaft noch geben. Die Ziele waren klar, jene Themen, welche am Samstag noch nicht wunschgemäss funktionierten besser machen und vor allem konstanter aufspielen. Coach an der Seitenlinie war abermals Didier Perret.

Guter Start ins Spiel

Beide Teams starteten furios in den Startsatz, gute Aktionen im Minutentakt waren die Konsequenzen. Einsiedeln vermochte ein zwei Punkte vorlegen, Lunki reagierte ihrerseits und es entwickelte sich eine Sideoutschlacht.  Leider konnte Lunki die spielerische Überlegenheit nicht in Zählbares umsetzen. Die Eigenfehlerquote war schlicht und einfach zu hoch. Bis zum Stand von 22:21 für das H1 vermochte sich keine Mannschaft abzusetzen und die Verlängerung des Startsatzes lag in greifbarer Nähe. Doch wie am Tag zuvor versagten in diesem wichtigen Moment die Nerven und plötzlich legte Einsiedeln durch Lunki Eigenfehler mit 24:22 vor und hatte erstmals Satzball. Diesen vermochten das Team noch abzuwehren, doch mit der nächsten Chance gelang den Klosterdörflern die Satzführung.

Dem Satzverlust nachtrauern war nicht, Lunki war sich bewusst, die Leistung stimmte abgesehen von den Eigenfehler über den gesamten Satz, nur am Schluss fehlte die letzte Konsequenz. Dementsprechend gelang auch der Start in den 2. Satz. Das Spiel verlief jetzt auf hohem Niveau und Lunki vermochte sich mit sehr guten Aktionen ein zwei Punkte in Führung zu bringen. Doch die Schwyzer liessen sich nicht abhängen und hielt mit dem Heimteam mit. Auch im 2. Satz war Lunki den Einsiedlern grundsätzlich überlegen. Wäre da nicht dieses verflixte „grundsätzlich“. Kurz vor Ende des Satzes kam dann der Bruch. Mit ein paar Unsicherheiten im Spielaufbau und im Angriff liess das H1 die Einsiedler aufholen und überholen. Von diesem Schock erholte sich das Team dann leider nicht mehr gänzlich und statt 1:1 stand es 0:2 aus Sicht von Lunki.

Zu klare Niederlage

Coach Perret appellierte in der Satzpause an den Mut und das Selbstvertrauen, welches über weite Strecken des vergangenen Satzes vorhanden war. Die Spieler verdauten den Schock ziemlich gut, denn auch im 3. Satz waren sie von Beginn weg hellwach und agierten äusserst mutig. Die Sideout-Schlacht aus den beiden Sätzen vorher wurde fortgesetzt und es entstand ein spannendes und knappes Spiel. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und überzeugten ein ums andere Mal im Angriff und der Verteidigung. Wie im Satz zuvor hielt das ganze bis knapp nach Satzmitte, bis abermals ein Bruch im Spiel von Lunki den Nachteil herbeiführte. Mit 5 direkten Angriffen in den gegnerischen Block besiegelten Lunki seine Niederlage. Einsiedeln gewann auch den 3. und letzten Satz und wirft das H1 somit aus dem Mobiliar VolleyCup.

Der Sieg von Einsiedeln geht sicher in Ordnung, waren sie doch die konstantere Mannschaft, welche zudem auch weniger Fehler machte. Jedoch wird das auf dem Papier klare Resultat dem Gezeigten von Lunki nicht annähernd gerecht. Die Leistung am Sonntag stimmte über weite Strecken. Das Problem lag im mentalen Bereich, in der Bereitschaft, in den wichtigen Momenten fokussiert und selbstbewusst zu bleiben. Und dennoch kann man im Vergleich zur letzten Saison schon einige Unterschiede bemerken und auch aus diesen zwei Niederlagen viele positive Punkte mitnehmen. Dies gilt es nun für die Meisterschaft mitzunehmen. Denn die beiden Spiele haben gezeigt, dass man auf dem richtigen Weg ist.

 

Telegramme:

Meisterschaft 2. Runde:

TV Lunkhofen vs. STV St. Gallen 1:3

Turnhalle, Oberlunkhofen – 70 Zuschauer – SR: L. Geiser und M. Kohlbeck – Satzresultate: 16:25, 25:20, 23:25 und 19:25

Lunkhofen: Y. Baumgartner (C), D. Flück (L), P. Arnet, K. Baumgartner, N. Staufer, M. Bucher, N. Wyssen, K. With, J. Koch, Marco Kaufmann, Manuel Kaufmann

Coach: D. Perret

Bemerkungen: –

 

Mobiliar SwissCup 3. Runde:

TV Lunkhofen vs. VBC Einsiedeln 0:3

Turnhalle, Oberlunkhofen – 50 Zuschauer – SR: J. Birrer und C. D’Aniello – Satzresultate: 23:25, 20:25 und 19:25

Lunkhofen: Y. Baumgartner (C), D. Flück (L), P. Arnet, K. Baumgartner, N. Staufer, M. Bucher, N. Wyssen, K. With, J. Koch, Marco Kaufmann, Manuel Kaufmann

Coach: D. Perret

Bemerkungen: –