Frech werfe ich Claudia vor, sie wäscht mit Weichspüler. Unsere Trikots dufteten nach Blumen, Honig und Frühlingssonne. Ein wahrer Genuss. Leider nur, scheint sie etwas gar viel von der wohlriechenden Flüssigkeit erwischt zu haben. Wir starteten komplett weichgespült, druckfrei und überzeugungslos in das Spiel gegen Pallavolo Kreuzlingen. Die Begegnung auf einen Blick:

  • Sieg über vier Sätze (3:1)
  • 25:23, 18:25, 25:17, 25:23
  • Vorrunde beenden wir auf dem 1. Tabellenplatz

Glücklicherweise fanden die Gegnerinnen von Kreuzlingen ihren Trott am Samstag auch nicht auf Anhieb. So reichte unser ungenaues Wurstel-Volleyball zu einem knappen Satzsieg. Doch die Bestrafung für unsere Nachlässigkeit folgte auf den Fuss. Pallavolo Kreuzlingen drehte auf, während wir in unserem Sumpf stecken blieben. Kreuzlingen fintete, shottete und cutete – zuverlässig trafen sie unsere neuralgischen Punkte. Und wir? Wir waren auch da. Nur mühselig bewegten wir unsere Beine, die Angriffe blieben oft einfallslos, Fehler unterliefen uns sogar in der sonst so stabilen Annahme und im Block. Diskussionslos holten sich die Ostschweizerinnen den zweiten Satz.

Da setzte Nicole zur Mini-Wutrede an. Nicole, die wir für ihre Kreativität, ihre ausgefallenen Ideen und ihren Spielwitz schätzen, die unsere Stärken und Schwächen haargenau kennt und somit einen Zaubertrunk gegen jeden Gegner brauen kann, sprach ungewohnt deutliche Worte. Die verfehlten ihre Wirkung nicht, der Weichspüler war passé. Zwar blieb unsere Eigenfehlerquote hoch, doch die zusätzliche Energie reichte, um die letzten zwei Sätze knapp anzuführen.

Erst gegen Ende des vierten Satzes kam Nervosität auf. Der Sieg näherte sich, wir führten mit 23:19. Ein erdenklich schlechter Zeitpunkt um die Gedanken ins Wochenende zu schicken. Oder wollten wir lediglich Nicole’s Fluch der «Ich-coache-nur-Fünfsatzsiege» aufrechterhalten? Wir liessen Kreuzlingen 24:23 an uns herankommen, als Claudia der Geduldsfaden riss und sie den Letzten von ehemals drei Matchbällen verwertete. Bann gebrochen.

Nächste Woche treten wir für unser letztes Spiel der Vorrunde gegen den VBC Züri Unterland in der Sporthalle Ruebisbach in Kloten an. Der Schiedsrichter pfeift das Spiel um 14 Uhr an. Bereits vor der Begegnung dürfen wir etwas stolz verkünden, wir beenden die Vorrunde auf dem 1. Tabellenplatz. Hopp Lunki!