Trotz einer optimalen Ausgangslage und den guten Leistungen aus den letzten beiden Spielen, gelingt dem H1 in Chur, notabene Tabellenletzter und Abstiegskandidat, nicht viel und es setzt eine vermeidbare, aber nicht minder verdiente Niederlage ab.
Das Team war gewarnt. Chur konnte vor einer Woche den ersten Saisonsieg feiern, dementsprechend strotzten die Bündner vor Selbstvertrauen. Andererseits darf auch ein Tabellenletzter nicht unterschätzt werden, denn Lunki bewies vor einem Jahr, dass man auch nach einer anhaltenden Niederlagenserie das Ruder noch herumreissen und den Abstieg verhindern kann.
Doch zu Beginn des Spiels schien sich das H1 dieser Gedanken noch nicht richtig besinnen zu wollen. Der Start wurde komplett verschlafen und alle Versuche (Wechsel, Timeouts) von Coach Tobi, das Team wachzurütteln, schienen nicht zu fruchten. Chur auf der anderen Seite wusste dies ohne zu brillieren auszunutzen und vergrösserte den Abstand stetig. Der Startsatz ging schlussendlich mit 25:16 klar an das Heimteam.
Coach Tobi versuchte nochmals auf die festgelegte Taktik einzuschwören, doch auch das Vorhaben, am Service Druck auszuüben, misslang komplett. Das Spiel verlief im zweiten Satz ziemlich ähnlich wie im ersten. Lunki brachte es fertig, Servicefehler im zweistelligen Bereich anzuhäufen. Dass ein geordnetes und vor allem erfolgreiches Spiel so nicht möglich ist, versteht sich von selbst. Trotz minimal besserem Sideout überzeugte das Team auch in dieser Phase nicht und war weit von einer guten Leistung entfernt. Mit 25:19 sicherte sich Chur den zweiten Satz und den ersten Punkt der Partie.
Dieser Punkteverlust schien dann aber doch kurzzeitig das H1 wachzurütteln. Einiges besser und überzeugender begann der dritte Satz. Schnell einmal konnte sich Lunki einen Vorsprung erarbeiten. Die Fehlerquote war zu diesem Zeitpunkt in einem akzeptablen Bereich, doch das Punktepolster konnte nur mit grossem Kampf und zwischenzeitlicher Mithilfe von Chur gehalten werden. Richtig überzeugend trat das H1 nur in der Schlussphase auf. Der Anschluss konnte hergestellt werden und die Möglichkeit auf ein einigermassen versöhnlicher Ausgang der Partie war wieder da.
Doch wiederum konnte Lunki zu Beginn des Satzes nicht überzeugen und startete mehr schlecht als recht in den vierten Satz. Beim Stand von 4:6 aus Sicht des Gastteams spielten sich dann kuriose Szenen ab. Die Churer waren ab einer (korrekten) Schiedsrichterentscheidung derart in Rage, dass es innerhalb kurzer Zeit und anhaltenden Diskussionen zwei gelbe Karten für das Heimteam gab. Doch statt Profit aus dieser Situation zu ziehen, leistete sich Lunki zu diesem Zeitpunkt mehrere direkte Angriffsfehler und vermochte bis zum 6:18 nichts mehr zu bewerkstelligen. Einmal mehr scheiterte man am eigenen Unvermögen. Der Satz war logischerweise gelaufen, Chur für sein Intermezzo mit dem Schiedsrichter nicht bestraft und Lunki musste ohne Punkte die Heimreise antreten.
Eine Niederlage, die in dieser Form und dem Können des Teams auch mit keiner perfekten Leistung vermieden hätte werden können. Doch richtig bereit für den Kampf schien das H1 von Anfang an nicht. Noch ärgerlicher ist die Tatsache, dass es sich mit einem Sieg definitiv von einem direkten Abstieg hätte retten können. Die anderen Partien vom Samstag spielten Lunki in die Hände, jedoch wurde der eigene Part vergessen. In der Tabelle ändert sich rangmässig nichts. Doch statt eines beruhigenden Abstands, ist der Abstand auf die Barrage unverändert bei 4 Punkte, die direkten Abstiegsplätze sind aber nur noch 5 Punkte entfernt. Das H1 hat aber noch immer einige Chancen, diesen „Ausrutscher“ wieder gut zu machen und sich den Platz in der 1. Liga aus eigener Kraft zu sichern.
Telegramm:
VBC Chur vs. TV Lunkhofen 3:1
Sportanlage Sand, Chur – 30 Zuschauer – SR: M. Krättli und M. Danuser – Satzresultate: 25:16, 25:19, 20:25 und 25:9
Lunkhofen: Y. Baumgartner (C), D. Flück (L), K. Baumgartner, N. Staufer, M. Bucher, N. Wyssen, J. Koch, Marco Kaufmann, Manuel Kauffmann
Coach: T. Bucher
Bemerkungen: Lunkhofen ohne K. With (abwesend) und P. Arnet (krank)
Neueste Kommentare